Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat vor Österreichs Bischöfen das Wirken
der katholischen Kirche und die Beziehungen zwischen Kirche und Staat gewürdigt. „Bei
uns in Österreich kann man die Beziehungen zwischen dem Staat und den gesetzlich anerkannten
Kirchen und Religionsgemeinschaften insgesamt als harmonisch und vertrauensvoll bezeichnen“,
sagte der Bundespräsident in seiner Ansprache vor der Bischofskonferenz, die er am
Dienstag an seinem Amtssitz in der Wiener Hofburg empfing. Es gebe in Österreich keine
bevorzugte „Staatskirche", man sei aber auch nicht den Weg des radikalen Laizismus
gegangen, Van der Bellen sprach von einem „vernünftigen Mittelweg", der sich bewährt
habe.
Die sogenannte „Trennung von Kirche und Staat" sei in Österreich in dem Sinne zu verstehen,
dass jede der beiden Institutionen ihre Angelegenheiten selbständig regelt. Dies führe
in der Praxis zu einer bewährten „partnerschaftlichen Zusammenarbeit" von Kirche und
Staat „im gemeinsamen Bemühen um das Wohlergehen der in unserem Land lebenden Menschen".
Dazu gehöre auch die gemeinsame Sorge um Flüchtlinge und Migranten, vor allem im Bereich
der „Integration der vielen Frauen, Männer und Kinder, die aus fernen Ländern zu uns
gekommen sind und voraussichtlich auch bei uns bleiben werden". Daraus würden sich
für den Staat und die Religionen zusätzliche Aufgaben und Herausforderungen ergeben,
sagte der Bundespräsident.
Ausdrücklich würdigte Van der Bellen die Flüchtlings- und Integrationsarbeit der kirchlichen Caritas. Und er strich hervor, dass diese Hilfe allen Flüchtlingen, unabhängig von ihrer religiösen Zugehörigkeit zukomme.
(kap 08.11.2017 gs)
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