2017-11-01 12:38:00

Philippinen: Kirchliche Kritik an Duterte weitet sich aus


Auf den Philippinen reißt die kirchliche Kritik an dem von Präsident Rodrigo Duterte ausgerufenen „Drogenkrieg“ nicht ab. Wie der asiatische katholische Pressedienst Ucanews am Dienstag berichtete, gehen nun auch die beiden größten nicht-katholischen Gemeinschaften des Landes auf Distanz zu Duterte. Der Gründer der Bewegung „Philippiner für Jesus“, Eddie Villanueva, äußerte sich in einem Gottesdienst „tief betroffen“ über die steigende Zahl an Toten. Als Christ könne er dies „nicht akzeptieren". Auch Vertreter des Dachverbandes der evangelikalen Kirchen kritisierten den Präsidenten.

Beide Organisationen hatten im Wahlkampf 2016 ihre Mitglieder zur Wahl Dutertes aufgerufen und bisher zu dem umstrittenen „Drogenkrieg“ geschwiegen. Die evangelikalen und charismatischen Kirchen der Philippinen sind dafür bekannt, dass ihre Anhänger fast geschlossen Wahlempfehlungen ihrer Kirchenführungen befolgen. 

Seit Beginn von Dutertes „Drogenkrieg“ im Sommer 2016 wurden schätzungsweise 13.000 angebliche Drogenkriminelle auf offener Straße erschossen. Die „außergerichtlichen Tötungen“ gehen auf das Konto der Polizei sowie Gruppen maskierter Zivilisten.

Katholische Kirche von Anfang an kritisch

Die katholischen Bischöfe hatten Dutertes radikales Vorgehen von Anfang an verurteilt. Der für seinen rüden Ton bekannte Präsident bezeichnete die Bischöfe daraufhin wiederholt als „Hurensöhne“ und die Kirche als „scheinheiligste aller Institutionen“. 

Zuletzt gab es Anzeichen einer Entspannung. Duterte erklärte, er sei zur „Entwicklung guter Beziehungen“ mit den Bischöfen bereit. Der emeritierte Bischof von Novaliches, Teodoro Bacani, sprach mit Blick auf diese Aussage von einem „guten Anfang“.

(kap 01.11.2017 cs)

 








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