2017-10-30 14:33:00

Irak: Neue Flüchtlingswelle nach Referendum


Der militärische Konflikt im kurdischen Siedlungsgebiet des Irak hat nach Darstellung von Hilfsorganisationen zu einer neuen Flüchtlingswelle geführt. Die irakische Armee und schiitische Milizen waren in den vergangenen Wochen in mehrere Städte auf kurdischem Siedlungsgebiet einmarschiert und lieferten sich dort Gefechte mit kurdischen Peschmerga-Kämpfern. Dabei wurde auch die kurdisch besetzte Stadt Kirkuk von den irakischen Soldaten fast vollständig zurückerobert. Es gebe gewaltsame Übergriffe gegen die Bevölkerung, Plünderungen, Brandstiftung und Repressalien. Allein in der Stadt Tuz Khurmatu seien mehr als 100 Häuser in Brand gesteckt und deren kurdische Bewohner vertrieben worden. Angesichts der neuen Flüchtlinge im Nordirak gab das deutsche katholische Entwicklungshilfswerk Misereor am Montag 100.000 Euro Soforthilfen zu deren Versorgung frei.

Seit dem Referendum Ende September, bei dem sich eine deutliche Mehrheit der Stimmberechtigten für die Unabhängigkeit der kurdischen Gebiete ausgesprochen hatte, kommt es in der Region zu Auseinandersetzungen. Die Regierung in Bagdad fordert eine Annullierung des kurdischen Referendums. Dadurch drohe nun noch eine weitere Eskalation, warnt Misereor.

(kna 30.10.2017 nh)








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