2017-10-24 11:50:00

Österreich: Glettler warnt vor „aggressiver Abwehrhaltung"


Hermann Glettler, designierter Bischof der Diözese Innsbruck, warnt vor einer aggressiven Abwehrhaltung gegenüber Migranten. Im Interview mit der katholischen Zeitung „Die Tagespost“ kritisierte er zudem die aktuelle Asylpolitik beziehungsweise bewusst geschürte Ängste. Natürlich brauche es aber ein „menschliches Augenmaß für das, was ein Land leisten kann und was nicht", räumte der Bischof ein. An die Christen appellierte er, ihren Glauben wieder bewusst zu leben und auch im Dialog mit Muslimen begeistert von Christus zu sprechen. 

Auf zunehmende Ängste und Ressentiments gegenüber „Fremden" und Andersgläubigen in Österreich angesprochen, meinte der Bischof, die Aufgabe der Kirche liege darin, „Zeugnis des Vertrauens und der Einheit zu geben - ohne Ängste kleinzureden oder mit Vorwürfen zu reagieren". Glettler: „Wir leben von der Zusage Jesu, dass er immer mit uns ist."  Kirche müsse „Vertrauen vermitteln und wachsam sein, darf besorgniserregende Entwicklungen aber auch nicht verschlafen", so die Maxime des designierten Bischofs, der für mehr „geistliche Beweglichkeit" plädierte.

„Es gibt einen Anruf Gottes in unserer Zeit, der uns aus der Komfortzone eines zu eng gewordenen bürgerlichen Lebens herausruft", so Glettler. Angesichts von Migrationsbewegungen heiße das: „Nur Zäune hochziehen und Menschen zurückdrängen, die aus einer aussichtslosen Notlage kommen, wäre zumindest längerfristig keine Lösung, die dem Evangelium entspräche."

(kap 24.10.2017 gs)








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