2017-10-23 11:45:00

Frühmesse: Götzendienst am Geld lässt Kinder verhungern


So viel Ungerechtigkeit auf der Welt, die vor allem Kinder betrifft: Es braucht viel Gebet, damit Gott die Herzen der Menschen bekehrt, sodass sie den Herrn erkennen und „nicht den Götzen Geld anbeten“. Diese Ermahnung sprach Papst Franziskus am Montag bei der Frühmesse in Santa Marta aus. Im Evangelium des Tages (Lk 12,13-21) warnt Jesus seine Anhänger vor Habgier und erzählt von einem reichen Mann, der eine Scheune für seine reiche Ernte baut, aber nicht darauf achtet, reich vor Gott zu sein. Dieser Mann ist dem Konsumismus verfallen, sagte Franziskus.

„Gott setzt dieser Gier nach Geld eine Grenze. Wenn der Mensch Sklave des Geldes wird. Und das ist keine Fabel, die Jesus erfindet, es ist die Wirklichkeit. Es ist die Wirklichkeit von heute. Wie viele Leute leben, um das Geld anzubeten, um aus dem Geld den persönlichen Gott zu machen.“

Der Papst erinnerte sich an ein Beispiel vor Jahren in Argentinien, „in der anderen Diözese“, wie er bei solcher Gelegenheit gerne von seiner Heimat- und Bistumsstadt Buenos Aires sagt. Da gab es einen reichen Unternehmer, der wusste, dass er schwer krank war, aber stur eine Villa kaufte, ohne daran zu denken, dass er bald vor Gott stehen würde. Leute, die nach Geld und Gütern hungern, sagte der Papst, und das gegenüber „hungernden Kindern, die keine Medizin haben, keine Schulbildung“. Das sei nichts anders als „ein Götzendienst, der tötet“, der „Menschenopfer bringt“, sagte der Papst rundweg.

„Dieser Götzendienst lässt viele Menschen verhungern. Denken wir nur an ein Beispiel: 200.000 Rohingya-Kinder in Flüchtlingslagern. Das passiert heute. Das ist nichts, was der Herr von damals erzählte, nein. Heute! Und unser Gebet muss stark sein: Herr, bitte berühre die Herzen dieser Leute, die den Gott Geld anbeten. Berühre auch mein Herz, damit ich nicht in diesen Götzendienst verfalle, damit ich sehen kann.“

Franziskus warnte auch vor Erbschaftsstreitigkeiten in den Familien.

„Wir wissen alle, was geschieht, wenn es um eine Erbschaft geht. Die Familien spalten sich und man beginnt einander zu hassen. Der Herr betont zum Schluss ganz sanft: So geht es jedem, der nur für sich selbst Schätze sammelt, aber vor Gott nicht reich ist. Reichtum – aber in Gott. Und das ist keine Verachtung für das Geld, nein. Es ist Gier.“

(rv 23.10.2017 gs)

 

 








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