2017-10-20 10:25:00

Italien: Der Bischof und sein römisches Appartement


Der ehemalige Bischof von Trapani in Sizilien, Francesco Micciche, soll Kirchengelder zweckentfremdet haben, um eine Privatwohnung in Rom zu finanzieren. Das ergaben Ermittlungen der sizilianischen Staatsanwaltschaft. Italienische Medien berichteten am Donnerstag, dass Micchiche 2008 im Zentrum Roms eine Wohnung für rund 800.000 Euro gekauft habe. Insgesamt soll der ehemalige Bischof von Trapani jedoch fast drei Millionen Euro der Diözese veruntreut haben. Das Geld investierte er nicht nur in Wohnungen in Rom, sondern auch in weiteren Städten, in Versicherungen; teilweise überwies er Gelder auf ausländische Konten. Micciche wurde vor fünf Jahren von Papst Benedikt XVI. wegen finanzieller Unregelmäßigkeiten aus dem Amt enthob.

Die Ermittlungen der sizilianischen Justiz seien gestartet, als herauskam, dass das Appartement in der Nähe der Piazza Barberini als „für kirchlichen Gebrauch“ deklarierte und es auf seine damalige Diözese einschrieb, obwohl er es privat nutzte. Zur Zahlung der Privatwohnung in Rom soll Micciche 500.000 Euro bei einer kirchlichen Stiftung für kranke Kinder abgezweigt haben. Es sei absolut inakzeptabel, dass die zur Heilung von Kindern mit psychischen Krankheiten bestimmte Summe derart zweckentfremdet worden sei, sagte der nach der Absetzung Micciches vom Vatikan nach Trapani entsendete Alterzbischof von Pisa, Alessandro Plotti.

(kap/orf 20.10.2017 mg)








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