2017-10-08 13:20:00

D: Entwicklungsminister will Klimaschutz als Koalitionsthema


Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) fordert, dass der Klimaschutz ein „Schwerpunkt“ in den Jamaika-Verhandlungen wird. „Der Klimaschutz ist die Überlebensfrage der Menschheit“, sagte Müller der „Bild am Sonntag“. Die Natur schicke eine Warnung nach der anderen, aber „wenn wir diese Warnungen ignorieren, kommen in Zukunft Katastrophen, die uns alle hinwegfegen werden“. Die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens müsse deshalb ein Schwerpunkt in den aktuellen Koalitionsverhandlungen sein, so Müller weiter.

Mit Blick auf die UN-Klimakonferenz in Bonn Anfang November hat Müller einen Fünf-Punkte-Plan vorgelegt. Eine der Forderungen dabei lautet: „Das Entwicklungsministerium muss als internationales Klimaministerium gestärkt werden.“ Dafür brauche es mehr Finanzmittel und Kompetenzen, betonte der Minister: „Jeder Euro, den wir in Afrika in den Klimaschutz investieren, wirkt 100-mal stärker als bei uns.“

Deutschland müsse zudem für eine globale Energiewende sorgen, forderte der CSU-Politiker, denn nur dann lasse sich das 2-Grad-Ziel erreichen: „Wenn es nicht gelingt, den Energiehunger von Afrika, China und Indien mit Erneuerbaren zu stillen, gehen bei uns bald die Lichter aus.“ Deutschland müsse deshalb Partnerschaften mit diesen Ländern eingehen und sie mit Technik, Know-how und Investitionen beim Ausbau erneuerbarer Energien unterstützen.

Darüber hinaus fordert der Entwicklungsminister, das weltweite Wachstumsmodell zu hinterfragen: „Wachstum muss vom Ressourcenverbrauch entkoppelt werden.“ Deutschlands Entwicklungszusammenarbeit müsse gezielt in entsprechende Branchen investieren.

Als vierte Forderung führt Müller auf, die Brandrodung von Regenwäldern zu sanktionieren: „Deutschland muss in der EU darauf drängen, dass nur noch zertifizierte Palmöl- und Soja-Produkte eingeführt werden dürfen, die ohne Brandrodung produziert worden sind.“ Als fünften und letzten Punkt fordert Müller, die vom Klimawandel betroffenen Krisenländer stärker zu unterstützen, etwa durch „Anpassungen in der Landwirtschaft, Küstenschutz und Aufforstung“.

(kna 08.10.2017 cs)
 








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