2017-10-02 11:14:00

Kamerun: Separatistische Tendenzen


Nicht nur Kurdistan und Katalonien: auch im afrikanischen Kamerun gibt es separatistische Tendenzen. Wie der vatikanische Fidesdienst berichtet, wolle sich der englischsprachige Teil Kameruns – also im Nordwesten und Südwesten des Landes – vom Rest des Landes trennen. Die Bischöfe hätten sich bisher dazu noch nicht geäußert. Am Wochenende luden die „Separatisten“ anlässlich des Tages der Unabhängigkeit von Großbritannien zu einem Tag der Volksmobilisierung ein, bei dem Bürger gegen die Regierung in Yaoundé und die angebliche Diskriminierung der englischen Sprache und des angelsächsischen Rechts (Common Law) protestieren wollten. Ihrer Meinung nach würde die Französische Sprache und französisch geprägtes Recht in Kamerun bevorzugt werden.

Die Behörden erließen ein Versammlungsverbot und verordnen die Schließung von Geschäften, sowie die Einschränkung der Fortbewegungsfreiheit für die kommenden Tage. In diesem Zusammenhang wurden in der Region zusätzliche Soldaten und Polizeibeamte stationiert.

Die Krise geht auf die Aufteilung der ehemals deutschen Kolonie an Frankreich und Großbritannien nach dem ersten Weltkrieg zurück. Der französischsprachige Teil wurde 1960 unabhängig, 1961 folgte der englischsprachige Teil.

Unterdessen kam es auch im benachbarten Nigeria, zu einem Wiederaufflammen der Bewegung für die Unabhängigkeit der Biafra-Region im Südosten des Landes, wo sezessionistische Forderungen bereits zu einem dramatischen Krieg (1966-1970) führten.

(fides 02.10.2017 mg)








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