2017-09-25 16:44:00

Italien: Bischöfe besorgt über Armut und Arbeitslose


Die Arbeitslosigkeit, vor allem unter Jugendlichen, ist „der große Notstand“ Italiens und sollte „die wichtigste Priorität“ für das Handeln der Regierung sein. Das sagte der neue Vorsitzende der Italienischen Bischofskonferenz, Kardinal Gualtiero Bassetti, beim Auftakt der Vollversammlung der Bischöfe am Montagabend. „Obwohl es in Italien einige kleine Anzeichen für ein Wiederanziehen der Wirtschaft gibt, kann man nur besorgt sein über die offizielle Zahl von acht Millionen Armen im Land“, so Bassetti. „Das sind junge Leute, Frauen, Paare und Fünfzigjährige, die die Arbeit verloren haben und deswegen vom Wirtschaftssystem beiseite gedrängt worden sind.“

Beredt warb Bassetti für die „Aufnahme“ von Migranten und Flüchtlingen. Dabei müssten Nächstenliebe und Verantwortung Hand in Hand gehen; nicht nur der Aufgenommene, sondern auch die Aufnehmenden hätten Rechte. Der Kardinal warnte vor der „Verbreitung einer Kultur der Angst“ und der „dramatischen Wiederkehr der Fremdenfeindlichkeit“. Wer „diese Ängste nährt“, führe womöglich „einen Bruderkrieg unter den Armen in unseren Vorstädten“ herbei.

Die Ansprachen von Bischofskonferenz-Vorsitzenden werden von den Medien in Italien gemeinhin auf politische Signale abgehorcht. In Italien finden 2018 Parlamentswahlen statt.

(rv 25.09.2017 sk)








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