2017-09-19 12:46:00

D: Freiburger Bischof fordert mehr Einsatz für Flüchtlinge


Der Vorsitzende der Caritas-Kommission der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Stefan Burger, ruft Europa zu einer gemeinsamen Flüchtlingspolitik auf. Nach einem Besuch in jordanischen Lagern zeigte er sich beeindruckt von der Hilfsbereitschaft der Jordanier - eine ähnlich starke Leistung wünsche er sich von den Europäern.

In einem Gespräch mit der Katholischen Nachrichten-Agentur fordert der Erzbischof von Freiburg, man müsse eine gemeinsame Strategie vereinbaren und dürfe sich nicht abschotten. „Dazu gehört auch, mehr in Entwicklungshilfe zu investieren, um die Situation in den Herkunftsländern der Flüchtlinge endlich zu verbessern und Konflikte zu befrieden“, so Burger.

Fast niemand glaubt an Rückkehr in die Heimat

Gespräche mit irakischen Flüchtlingen in Caritas-Projekten im jordanischen Amman hätten ihm gezeigt, dass fast niemand an eine Rückkehr in die alte Heimat glaube. Die Hoffnung auf eine friedliche Perspektive fehle, gleichzeitig wollten sich die Geflüchteten schnell eine neue Existenz aufbauen. Familien seien auseinandergerissen worden, diese zusammenzubringen sei „eine zentrale Aufgabe“.

Beeindruckt zeigt sich der Bischof davon, dass viele Muslime in den christlichen Hilfsprojekten mitarbeiten, zum Beispiel in einem Gesundheits- und Sozialzentrum in Amman: „Christen und Muslime arbeiten hier auf einer gemeinsamen ethischen Basis und in großem gemeinsamen Respekt, das ist für mich ein echtes Pilotprojekt für interreligiöses Miteinander.“

Burger kündigte nach seiner neuntägigen Reise nach Israel, Palästina und Jordanien an, die finanzielle Unterstützung für das Caritas Baby-Hospital in Bethlehem fortzuführen. Im Konflikt zwischen Israel und Palästina seien keine schnellen Durchbrüche zu erwarten, die Hoffnung auf eine bessere Zukunft für die Palästinenser schwinde immer mehr, so die Mahnung Burgers.

 

(kna 19.09.2017 nh)








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