Papst an Japans Kirche: „Bringt euch stärker ein“

Der Papst hat Japans katholische Kirche zu erneuertem missionarischen Eifer aufgerufen. Die Kirche dürfe angesichts evidenter Probleme nicht kapitulieren oder sich zurückziehen, schreibt Franziskus in einem Brief an die Bischöfe des Landes, den der Vatikan an diesem Sonntag veröffentlichte. Darin geht Franziskus auf gesellschaftliche Probleme wie etwa die hohen Scheidungs- und Selbstmordraten, die Vereinsamung vieler Menschen, die Arbeitssucht und Profitgier, Glaubensferne, Relativismus und Orientierungslosigkeit vor allem bei jungen Menschen sowie die verbreitete Armut ein.

Angesichts dieser Herausforderungen brauche es verstärkte Anstrengungen in der Pastoral und bei der Ausbildung der kirchlichen Nachwuchses, schreibt der Papst den Bischöfen ins Stammbuch. Trotz des auch in Japan verbreiteten Priestermangels und der Nachwuchsprobleme der Ordensgemeinschaften dürfe der Einsatz bei der Evangelisierung nicht nachlassen. Der Papst rief die Kirchengemeinden dazu auf, sich vor allem um die Ärmsten und Ausgegrenzten zu kümmern und sich um die Einheit der Gemeinden zu sorgen, die sich aus verschiedenen Kulturkreisen speisen. Die besondere Geschichte des Christentums in Japan sieht er als Chance: die ehemalige Märtyrerkirche könne das Evangelium heute umso authentischer verkünden und die Gesellschaft positiv begleiten. 

Den Brief an Japans Bischöfe veröffentlichte der Vatikan anlässlich des Pastoralbesuches des Präfekten der Kongregation für die Evangelisierung der Völker in Japan. Kardinal Fernando Filoni ist ab diesem Sonntag vor Ort und besucht mehrere Diözesen. Nach Kirchenangaben sind rund 500.000 der 127 Millionen Einwohner Japans Katholiken.

(rv 17.09.2017 pr)