2017-09-17 10:40:00

Bangladesch: Details zum Papstbesuch


Die Stimme für die verfolgten muslimischen Rohingya erhebt nach Pakistans Bischöfen nun auch die Kirche in Myanmars Nachbarland Bangladesch: So sprach sich der katholische Erzbischof von Chittagong, Moses Costa, mit Blick auf die Rohingya-Krise jetzt für mehr „diplomatischen Druck“ auf Myanmar aus. Man dürfe nicht die Existenz der Rohingya leugnen, die als ethnische Minderheit seit Jahrhunderten in der Region Rakhine im Nordwesten Myanmars lebten, sagte Costa der Zeitung „Dakha Tribune“ für deren Samstags-Onlineausgabe. Bangladesch müsse auf politischem Weg darauf hinarbeiten, die „humanitäre Krise“ zu beenden.

Der vatikanische Außenminister hatte sich erst an diesem Wochenende noch äußerst besorgt über die Lage der Rohingya gezeigt; der Papst hatte wiederholt dazu aufgerufen, die Menschenrechte der religiösen Minderheit zu achten. Die Papstreise nach Myanmar Ende November gilt laut offiziellen Angaben allerdings allen Volksgruppen, nicht allein den Rohingya.

 

Details zum päpstlichen Reiseprogramm in Bangladesch

Erzbischof Costa äußerte sich in dem Interview auch zu den aktuellen interreligiösen Spannungen in Bangladesch, das Franziskus Ende November/Anfang Dezember neben Myanmar besuchen will. Die Angriffe der islamistischen Terrorgruppe Jamaat-ul-Mujahideen auf religiöse Minderheiten in der jüngeren Vergangenheit seien Anlass zur Sorge, so der Erzbischof von Chittagong. Einige Bischöfe hätten in den vergangenen Jahren Todesdrohungen erhalten. Es gebe Warnungen von Sicherheitsbehörden. Zugleich wies Costa Befürchtungen zurück, Bangladesch könne sich in einen theokratischen islamistischen Staat verwandeln. In der vielsprachigen, multireligiösen und aus unterschiedlichen Ethnien zusammengesetzten Bevölkerung werde der Fanatismus nicht dauerhaft Fuß fassen. Die Bürger sollten an das Motto „Einheit in Verschiedenheit“ glauben, appellierte der Erzbischof.

Nach Aussage Costas wird Papst Franziskus bei seinem Besuch in Bangladesch an einem interreligiösen Treffen in Dhaka teilnehmen. Dieses sei am 1. Dezember am Sitz des Erzbischofs in der Hauptstadt geplant. Weiter seien an diesem Tag eine Messe und eine Begegnung mit Jugendlichen geplant. Am ersten Besuchstag, dem 30. November, begibt sich Franziskus laut Costa zum Nationaldenkmal Jatiyo Sriti Shoudho, das an den Unabhängigkeitskrieg des Landes 1971 erinnert. Am gleichen Tag werde der Papst von Staatspräsident Abdul Hamid empfangen. Im Mittelpunkt des letzten Besuchstags am 2. Dezember stehe eine Begegnung mit Klerikern und Ordensleuten in der Kirche vom Heiligen Rosenkranz im Zentrum Dhakas.

Papst Franziskus besucht vom 30. November bis 2. Dezember Bangladesch. Zuvor reist er vom 27. bis 30. November ins benachbarte Myanmar. 

(kap 17.09.2017 pr)








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