2017-09-01 13:41:00

USA: Kardinal kritisiert Buch zu Kirche und Homosexuellen


Kurienkardinal Robert Sarah übt Kritik an dem Buch eines US-amerikanischen Jesuiten zum Verhältnis von katholischer Kirche und homosexuellen Menschen. In einem Gastbeitrag für das „Wallstreet Journal“ schrieb Sarah, auch wenn Christen dem Gebot der Nächstenliebe natürlich folgen müssten, dürften jene, die im Namen der katholische Kirche sprechen, hinsichtlich der kirchlichen Lehre nicht klein beigeben. In dem Beitrag reagiert Sarah, Vorsitzender der Vatikanbehörde für Liturgie und Sakramente, auf das Buch „Building a Bridge“ des US-Jesuiten James Martin.

Darin sucht Martin eine Brücke zu schlagen zwischen der Gemeinschaft homosexueller, bisexueller und transsexueller Menschen (LGBT) und der katholischen Kirche, die in ihrer Haltung und Lehre traditionell ablehnend und oft verletzend gewesen sei. Das Buch sorgte in den USA für Diskussionen, erhielt aus der Kirche aber auch viel Zuspruch. So bezeichnete es Kurienkardinal Kevin Farrell, seit kurzem Leiter der Vatikanbehörde für Laien, Familie und Leben, als ein „willkommenes und dringend benötigtes Buch".

Kardinal Sarah indes sieht in Martin einen der stärksten Kritiker der katholischen Sexuallehre. Zunächst würdigt Sarah das Anliegen einer besseren Verständigung. Allerdings erinnert er ebenfalls an die Lehre der Kirche: LGBT-Menschen seien zwar „grundsätzlich gut, weil sie Kinder Gottes sind“, Homosexualität aber stehe im Widerspruch zu Gottes Schöpfungsordnung. Entsprechende Beziehungen und Handlungen seien „extrem sündig und schädlich für jene, die sich darauf einlassen“. Diese Wahrheit sei die Kirche der LGBT-Gemeinschaft aus Nächstenliebe schuldig.

In einer Reaktion auf Sarahs Beitrag sagte Martin, der Kardinal missverstehe das Anliegen seines Buches. Ihm gehe es nicht um die kirchliche Sexuallehre, sondern um mehr gegenseitiges Verständnis. Zugleich bezeichnete der Jesuit Kardinal Sarahs Text als „einen Schritt vorwärts", weil er den Begriff „LGBT" nutze, den manche traditionelle Katholiken noch immer ablehnten. 

(kna/katholisch.de 01.09.2017 gs)








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