2017-09-01 15:18:00

Bangladesch: Überschwemmungen bringen das Land in Bedrängnis


Die Überschwemmungen in Indien, Nepal und Bangladesch bringen die Menschen in den betroffenen Gebieten in schwere Bedrängnis. Das katholische Hilfswerk Miseror ist zur Stelle, um über Partnerorganisationen zu helfen. Wir sprachen an diesem Freitag mit Elisabeth Bially, Leiterin der Asienabteilung von Misereor, auch über die für November geplante Papstreise nach Bangladesch. Zunächst bat Stefan Kempis Frau Bially um eine aktuelle Einschätzung der Lage in den Überschwemmungsgebieten.

„Wir wissen von unseren Partnerorganisationen, dass die Lage in den indischen Bundesstaaten Assam und Bihar noch sehr Besorgnis erregend ist; wir hören heute, dass auch Pakistan betroffen ist, die Regionen Sindh und Karatschi. Aktuell haben wir von einem Bischof aus Bangladesch gehört, dass das Wasser langsam wieder abläuft und die Menschen aus den Notunterkünften zurückkehren in ihre Dörfer, da aber damit konfrontiert werden, dass ihre Häuser zerstört sind. Man muss also genau auf die Regionen schauen und kann dann festmachen, was jetzt noch an Hilfe gebraucht wird.“

Es gibt nicht so viele betroffene Christen in den betroffenen Regionen, wie gehen denn die Religionen vor Ort mit der Lage um?

„In der Not helfen alle zusammen. Sie wissen, das Misereor ein Hilfswerk ist, das unabhängig von Religionszugehörigkeit, Rasse und Geschlecht arbeitet, und unsere Partner vor Ort sehen das genauso. Es gibt aber eine andere Form der Diskriminierung: Wir wissen, das gerade in Indien sehr viele Dalits, das sind die Katenlosen, bzw. Adivasi, das ist die indische Urbevölkerung, sehr betroffen sind. Die leben oft in entlegenen Regionen, die bei der staatlichen Hilfe nicht im Fokus stehen. Und deshalb liegt es in unserem Interesse und ist unser großes Anliegen, dass gerade diesen Menschen geholfen wird.“

Der Papst will im November nach Bangladesch reisen, was wird er da vorfinden?

„Da können wir nicht in die Glaskugel schauen! Wir hoffen, dass sich die Lage bis dahin entschärft hat. Die Papstreise ist für die Menschen sicher insofern wichtig, als dass ihnen deutlich wird, sie sind nicht allein. Das emotionale Moment ist gerade in Notsituationen ein ganz Wichtiges. Das Zweite ist, dass der Papst seine Reise nach Bangladesch in den Kontext seiner Umweltenzyklika Laudato si' stellen kann. Da geht es darum, dass wir die Erde bewahren und schützen müssen. Wir würden uns wünschen, dass das nochmals zu einem Appell führt, der deutlich über Bangladesch hinausgeht und in dem wir alle aufgerufen sind, uns einzusetzen und den Klimawandel entgegenzuwirken, der letztendlich hinter der aktuellen Katastrophe steht.“

Millionen Menschen leiden in diesem Jahr unter den besonders heftigen Monsunregen. Um in den Überschwemmungsgebieten Asiens helfen zu können, ist Misereor auf Spenden angewiesen. 

(rv 01.09.2017 gs)








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