2017-08-31 15:09:00

Religionsführer gemeinsam für nachhaltige Energie


Religionsführer des Christentums, Judentums und des Islam suchen den Schulterschluss in der Frage der Umwelt: Zum Ende der Weltausstellung Expo in Kasachstan haben Vertreter dieser Religionen in Astana eine gemeinsame Erklärung zum Thema „Energie der Zukunft“ verabschiedet. Darin wenden sie sich gegen Wegwerfprodukte, Kernwaffen sowie fossile Brennstoffe wie Kohle und Erdöl und verurteilen riesige Kraftwerkprojekte, deren ökologische und soziale Auswirkungen nicht hinreichend untersucht wurden. Unter den Unterzeichnern ist auf Seiten des Heiligen Stuhles Kardinal Peter A. Turkson, der Präfekt des Dikasteriums für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen. Der Akt der Unterzeichnung fiel auf den Vortag des Gebetstages für die Bewahrung der Schöpfung am 1. September, den der orthodoxe Patriarch Bartholomaios I. eingeführt und die katholische Kirche unter Papst Franziskus übernommen hatte.

Die gemeinsame Umwelt-Erklärung der Religionsführer ruft alle Gläubigen und Menschen guten Willens dazu auf, über gemeinsame Werte und den menschlichen Umgang mit der Natur nachzudenken. Energiequellen seien nicht von Menschen gemacht, sondern von Gott dem Menschen anvertraut worden; jede Form von Diebstahl sei inakzeptabel. Man anerkenne, dass der Zugang zu Energie eine Grundlage zur Erfüllung von Menschenrechten sei. Die Politik müsse für einen „sauberen, sicheren, verlässlichen und bezahlbaren Zugang zu Energie“ sorgen, der sich so wenig wie möglich auf die Umwelt auswirke, und der im Einklang mit lokalen Kulturen und Bedürfnissen stehe. „Wir unterstützen einen ehrgeizigen Übergang hin zu nicht-verschmutzenden Energiequellen und -Prozessen und eine verminderte Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen“, heißt es in dem Dokument wörtlich. Ein solcher Übergang müsse Hand in Hand gehen mit der „Dezentralisierung und Demokratisierung der Energieproduktion“.

Gläubige und Menschen guten Willens sollten auf Unternehmen einwirken, damit diese ihr Umweltpolitik verbessern. An Staaten und Finanzgeber appellierten die Religionsführer, „unverantwortliche und zynische Spekulation mit Energiequellen“ zu unterbinden.

Neben Kardinal Turkson unterzeichneten drei weitere Religionsvertreter die Erklärung in Astana: die Anglikanerin Clare Amos für den Weltkirchenrat, Rabbiner Daniel Sperber, Talmud-Professor in Jerusalem und der italienische Imam Yahya Sergio Pallavicini.

(rv 31.08.2017 gs)








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