2017-08-27 13:14:00

Papst lenkt erneut Blick auf Lage der Rohingya


Papst Franziskus hat seine Solidarität mit der muslimischen Minderheit der Rohingya erklärt. Beim Mittagsgebet am Sonntag in Rom bekundete er „ungeteilte Nähe“ zu dem Volk im Nordwesten Myanmars und rief zu Hilfe für diese Menschen auf. Die politisch Verantwortlichen müssten ihnen „ihre vollen Rechte“ geben, verlangte er. Katholiken lud er zum Gebet ein „für unsere Geschwister, die Rohingya“.

In den vergangenen Tagen kam es in Myanmar erneut zu Gewalt zwischen Aufständischen der Rohingya und der Armee. Rebellen attackierten Berichten zufolge mehrere Polizeiposten im Bundesstaat Rakhine. Dabei wurden nach Regierungsangaben 77 Angreifer und 12 Sicherheitskräfte getötet.

Das mehrheitlich buddhistische Myanmar verweigert den muslimischen Rohingya eine Staatsbürgerschaft und bezeichnet sie als illegale Einwanderer aus dem benachbarten Bangladesch. Umgekehrt will auch dieser Staat Rohingya-Flüchtlinge nicht anerkennen.

Aus Furcht vor Gewalt und Repressionen durch Regierungstruppen versuchen derzeit Tausende Rohingya, sich in Bangladesch in Sicherheit zu bringen. Dort sind Flüchtlingslager in der Stadt Cox's Bazar im Südosten des Landes überfüllt. Seit Beginn einer Armeeoffensive in Myanmar gegen muslimischen Rebellen im Oktober 2016 sind mehr als 80.000 Rohingya nach Cox's Bazar geflohen, wo bereits seit Jahrzehnten rund 400.000 Rohingya-Flüchtlinge unter schwersten Bedingungen leben.

In einer ungewöhnlichen Geste rief Papst Franziskus Anfang Februar zum Gebet für die Rohingya auf, die „aus Myanmar verjagt“ und zwischen den Staaten hin- und hergeschoben würden. „Sie werden gefoltert, getötet, nur weil sie ihre Traditionen pflegen, ihren muslimischen Glauben“, sagte Franziskus damals.

In einer vergangene Woche veröffentlichten Botschaft zum katholischen Welttag des Migranten und des Flüchtlings 2018 schärfte der Papst das allgemeine Recht auf Staatsbürgerschaft ein. Derzeit verdichten sich Hinweise auf eine Reise des Papstes nach Myanmar und Bangladesch im November. Offiziell bestätigt ist die Visite nicht.

(kna 27.08.2017 pr)








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