2017-08-24 13:59:00

Italien: Ein Jahr nach dem Erdbeben…


In Amatrice und anderen Ortschaften in Mittelitalien gedenken die Leute der Opfern, die vor einem Jahr ihr Leben verloren haben, nachdem ein Erdbeben die Häuser zum Einsturz brachte. Viele Menschen haben die Orte verlassen, der Wiederaufbau kommt wegen der Bürokratie und aus anderen Gründen kaum voran.

Unser Kollege Alessandro Guarasci von der italienischen Abteilung von Radio Vatikan war an diesem Donnerstag in Amatrice und sprach mit dem Bürgermeister Sergio Pirozzi: „Es herrscht hier ein Kontrast: auf der einen Seite sehen wir langsam, wie die Stadt wieder aufgebaut wird und auf der anderen Seite hingegen sind die immer noch sichtbaren Ruinen und Haufen von Gestein, die nicht weggetragen wurden. Für uns ist das nicht einfach nur Gestein, dahinter steckt unsere Geschichte und vor allem jener, die nicht mehr mitten unter uns sind. Ganze Familien sind weg. Deshalb ist auch Trauer damit verbunden. Deshalb hoffe ich, dass nächstes Jahr diese Ansammlung von Ruinen nicht mehr da sind, stattdessen soll die neue Schule stehen und hoffentlich auch die meisten neuen Häuser.“

„Das ist unsere Geschichte“

Die katholische Kirche hat seit jener Nacht vor einem Jahr die Überlebenden und Hinterbliebenen mit Hilfe der Caritas und anderen katholischen Hilfswerken unterstützt. „Es gab Momente, da hatten auch wir einen Tiefpunkt erreicht, weil man nicht mehr weiter wusste“, sagt eine freiwillige Helferin Radio Vatikan. „Es gab so viel zu tun. Und dann gab es Glücksmomente, als wir Menschen das Leben retten konnten. Es war eine schlimme Tragödie. Wir können ein Jahr danach auch keine Bilanz ziehen. Was wir sagen können, ist das seit einem Monat die Situation anders geworden ist. Denn mittlerweile können hier die Menschen wieder zum Beispiel Brot kaufen und müssen nicht mehr auf die Hilfe der Caritas warten. Das ist eine positive Nachricht. Die Leute hier können jetzt wieder morgens die Zeitung kaufen. Das klingt jetzt komisch, aber der normale Alltag ist das, was seit mehreren Monaten hier fehlte.“

(rv 24.08.2017 mg)








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