2017-08-23 14:15:00

Venezuela: Kardinal verurteilt Maduros Verhalten


Kardinal Jorge Urosa Savino hat erneut klare Worte für den Machtmissbrauch von Staatspräsident Nikolas Maduro erhoben. Der Erzbischof von Caracas spricht über das jüngste Massaker an 37 Insassen des Gefängnisses Puerto Ayacucho im Bundesstaat Amazonas, das nach einem Häftlingsaufstand in der vergangenen Woche von Spezialeinheiten gestürmt worden war. Die Vorgänge müssten aufgeklärt und die Schuldigen bestraft werden, zitiert die Nachrichtenagentur Sir den Kardinal.

Es gebe „viele inhaftierte Menschen, die sehr stark leiden“, hielt Urosa angesichts der von Maduro verantworteten Massenverhaftungen fest. Explizit nannte er die im Gefängnis von El Dorado inhaftierten Jugendlichen, unter denen viele krank seien. Er verwies auch auf die Festsetzung von Oppositionsvertretern durch das Regime: „Viele von ihnen sind verhaftet, verurteilt, abgesetzt oder auf übertriebene Weise bestraft worden.“ Urosa ging weiter auf die gewaltsame Festsetzung des venezolanischen Oppositionspolitikers und ehemaligen Generals Raúl Isaías Baduel vom 8. August ein, die er als „äußerst schwerwiegend“ einstufte. Baduel wird ein Putschvorhaben gegen Maduro vorgeworfen.

Besorgnis der Kirche

Angesichts dieser Vorgänge seien die Bischöfe des Landes „extrem besorgt“. Man lade die Regierung weiter dazu ein, „diese Probleme zu lösen“. Trotz der „äußerst schweren politischen, wirtschaftlichen und sozialen Krise“ in Venezuela werde die Kirche sich weiter in den Dienst „der Armen, Behinderten, Verfolgten und Bedürftigen“ stellen, unterstrich Kardinal Jorge Urosa Savino. Man werde „mit Mut und Standkraft die Familie und das Leben sowie die Werte der Freiheit, Gerechtigkeit und Menschenrechte verteidigen“.

Bei einem Gefängnisaufruhr in Venezuela sind mindestens 37 Menschen getötet worden. Zu den Auseinandersetzungen kam es, nachdem das Gefängnis in Puerto Ayacucho von Spezialeinheiten gestürmt worden war. Das teilte der Gouverneur des Bundesstaates Amazonas, Liborio Guarulla, mit.

Maduro bittet Papst um Hilfe

Venezuelas Staatspräsident Nicolas Maduro hat sich derweil an Papst mit der Bitte gewandt, einen von US-Präsident Donald Trump angedrohten Einmarsch zu verhindern. Er verfüge über gute Beziehungen zum Papst, dessen Ethik und Geist er respektiere, sagte der Sozialist Maduro am Dienstag bei einer internationalen Pressekonferenz in Caracas. Er vertraue darauf, dass Franziskus den Weg des Dialogs, Friedens und der Verteidigung der Souveränität Venezuelas unterstütze.

(rv/sir/kna 23.08.2017 pr)

 








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