2017-08-15 15:07:00

Kenia: Aufruf zu Frieden nach der Wahl


In der angespannten Lage nach den Parlaments- und Präsidentschaftswahlen in Kenia haben die Bischöfe und die Vereinten Nationen zu Frieden aufgerufen. „Wir applaudieren dem kenianischen Volk für seine Ruhe und Besonnenheit während des  Wahlprozesses“, schreibt die kenianische Bischofskonferenz und gratuliert dem Sieger Uhuru Kenyatta ebenso wie dessen Gegenkandidaten. Zugleich appellieren die Bischöfe an den Präsidenten, schnell für Frieden und Einheit zu sorgen, ohne bestimmte Gruppen aus ethnischen oder politischen Gründen auszuschließen. „Wir ermahnen alle Politiker, vorsichtig zu sein mit ihrer Wortwahl Einheit, Frieden und Versöhnung zu kommunizieren“, so die Kirchenführer. Sie riefen auch die Sicherheitskräfte auf, keine exzessive Gewalt gegen Demonstranten anzuwenden – „wir betonen noch einmal, dass wegen einer Wahl kein Leben verloren gehen sollte.“ Wer mit dem Wahlergebnis oder -prozess nicht einverstanden sei, solle auf legalem Wege sein Recht einfordern. Ansonsten sollten alle Kenianer sich wieder ihrem normalen Alltag zuwenden und alles weitere den Institutionen überlassen.

Eine ähnliche Botschaft kam vom Hohen Kommissar für Menschenrechte der Vereinten Nationen, Zeid Ra’ad Al Hussein. Am Dienstag forderte er Kenias politische Führer auf, „den Pfad der Verantwortung zu wählen und ihre Führungsposition zu nutzen, um Gewalt zu vermeiden“. Er äußerte sich besorgt über den Einsatz von Gewalt gegen Protestierende nach der Verkündigung des Wahlergebnisses am 11. August  und über Berichte über Polizeigewalt. Auch Kinder seien dabei verletzt worden. „Kenia befindet sich an einem kritischen Wendepunkt“, sagte Zeid und rief alle Beteiligten auf, ihre Interessen auf legalen Wegen zu vertreten. Demonstranten sollten friedlich protestieren und Politiker die Stimmung nicht weiter anheizen.

(rv 15.08.2017 jm)








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