2017-08-13 12:00:00

Papst Franziskus: „Nur der Glaube bewahrt vor Schiffbruch“


Wer sich nicht „an den Worten des Herrn festklammert“, sondern auf Kartenleser und Horoskope vertraut, droht „unterzugehen“. Diese Mahnung gab Papst Franziskus an diesem Sonntag beim Angelusgebet den Gläubigen mit auf den Weg. Er ging in seinen Überlegungen vom Tagesevangelium aus, in dem Jesus in einem Sturm mitten auf dem See auf dem Wasser läuft. Seine Jünger, in einem kleinen Boot zum Spielball der Wellen geworden, haben Angst, als sie die Gestalt auf dem Wasser auf sich zukommen sehen. Jesus beruhigt sie, doch Petrus fordert ihn heraus und ruft: „Herr, wenn du es bist, so befiehl, dass ich auf dem Wasser zu dir komme.“ Auf den Zuruf „Komm!“ ist es Petrus möglich, über das Wasser auf den Herrn zuzulaufen. Doch der starke Gegenwind macht ihm Angst, so dass er sich aufregt und langsam unterzugehen droht. Diesmal ist es ein Schrei der Angst, den Petrus ausstößt: „Herr, rette mich!“, woraufhin Jesus ihm sofort die Hand reicht und in Sicherheit zieht. (Mt 14, 22-33).

Unser Leben wird abgebildet

„Diese Erzählung ist reich an Symbolik und lässt uns über unseren Glauben nachdenken”, so der Papst zu den Pilgern, die sich auf dem Petersplatz versammelt haben. Dies gelte für den Glauben sowohl des Einzelnen, als auch der kirchlichen Gemeinschaft, fuhr Franziskus fort: „Das Boot ist das Leben eines jeden von uns, aber es ist auch das Leben der Kirche; der Gegenwind stellt die Schwierigkeiten und Prüfungen dar. Der Ausruf des Petrus: ,Herr, befiehl, dass ich auf dem Wasser zu dir komme´ und sein Schrei: ,Herr, rette mich!´ ähneln sehr unserem Wunsch, die Nähe des Herrn zu spüren, aber auch der Angst und der Verzweiflung, die die härtesten Momente unseres Lebens und unserer Gemeinschaften begleiten, die von innerer Zerbrechlichkeit und von äußeren Schwierigkeiten gezeichnet sind.“  

Nur der Glaube bietet Sicherheit

Petrus hatte sich in dem beschriebenen Moment nicht auf das sichere Wort Jesu verlassen, betonte der Papst. Dies könne jedem so gehen, mahnte er: „Wenn man sich nicht an das Wort des Herrn klammert, sondern Horoskope und Kartenleser konsultiert, dann beginnt man, unterzugehen.“ Das Evangelium erinnere uns daran, dass Jesus uns kein leichtes und sorgenfreies Leben „ohne Gegenwind“ verspreche. „Der Glaube gibt uns die Sicherheit einer Präsenz, die uns antreibt, die existentiellen Stürme zu überwinden, die Sicherheit einer Hand, die uns packt um uns dabei zu helfen, die Schwierigkeiten zu überwinden, indem sie uns den Weg weist, auch wenn es dunkel ist. Der Glaube ist also nicht ein Fluchtweg vor den Problemen des Lebens, sondern unterstützt auf dem Weg und gibt ihm einen Sinn.“

Besunders gelunge Abbildung der Kirche

Die Wirklichkeit der Kirche als Ganze durch die Zeiten werde in dieser Erzählung besonders gelungen abgebildet, fuhr der Papst fort: ein Boot, das auf seiner Überfahrt so manchen Gegenwind und Sturm ertragen müsse, die sogar drohten, es untergehen zu lassen. „Das, was es rettet, sind nicht der Mut und die Fähigkeiten seiner Besatzung: die Garantie gegen den Schiffbruch ist der Glaube an Jesus und an sein Wort. Auf diesem Boot sind wir in Sicherheit, ungeachtet unserer Jämmerlichkeiten und unserer Schwäche, besonders wenn wir uns auf die Knie begeben und den Herrn anbeten, wie die Jünger, die „am Ende vor Jesus nieder [fielen] und sagten: Wahrhaftig, du bist Gottes Sohn.“

Absage an Ideologien, Moden und Slogans

Die Jungfrau Maria möge dabei helfen, so die abschließende Bitte des Papstes, fest im Glauben zu bleiben, um die Stürme des Lebens zu überstehen und weiter auf dem Schiff der Kirche auszuharren, anstatt der Versuchung nachzugeben, auf die „bezaubernden, aber unsicheren Schaluppen der Ideologien, der Moden und der Slogans“ umzusteigen.   

(rv 13.08.2017 cs)








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