2017-07-25 11:05:00

Vatikan: Migration kann zur Entwicklung beitragen


Migration kann, unter den richtigen Umständen, zur nachhaltigen Entwicklung auf der Welt beitragen. Darüber sprach der Flüchtlingsbeauftragte des Heiligen Stuhles am Montag vor den Vereinten Nationen in New York. Das Panel gehört zu einer Serie von Vorbereitungstreffen für ein weltweites Abkommen über Migration und Flucht, das die UNO nächstes Jahr verabschieden will. 

Pater Michael Czerny, der Untersekretär der Abteilung für Migranten und Flüchtlinge im Dikasterium zur Förderung integraler menschlicher Entwicklung, erläuterte in New York die Zusammenhänge zwischen Entwicklung und Migration. Zunächst sei es mangelnde Entwicklung, die Menschen dazu bringe, ihre Herkunftsländer zu verlassen. Die Staatengemeinschaft müsse das Recht gewährleisten, dass Menschen „in Würde, Frieden und Sicherheit in ihrem Heimatland bleiben“ und selbst an dessen Entwicklung arbeiten könnten, stellte der Pater klar. Migration müsse wenn, dann freiwillig und nicht aus Not geschehen.

Migranten dürfen nicht als „Objekte der Nothilfe“ betrachtet werden

Oft wagten gerade junge, gebildete und besonders fähige Menschen zum Beispiel den Weg über das Mittelmeer, fuhr der Vatikan-Beauftragte fort. Damit die Hoffnung, die ihre Familien und Herkunftsländer in diese Migranten setzen, erfüllt werden könne, müssten sie „willkommen geheißen, geschützt, gefördert und integriert“ werden, so Czerny. Entscheidend sei, dass die aufnehmenden Staaten diese Menschen nicht als „Objekte der Nothilfe“ ansehen, sondern als „würdige Subjekte ihrer eigenen Entwicklung“. Die Migranten könnten dann auch die Entwicklung in den Ankunftsländern vorantreiben, wobei auch benachteiligte Gruppen vor Ort nicht vernachlässigt werden dürften.

Migranten haben Rechte - und Pflichten

Zugleich betonte der Untersekretär, Migranten müssten die Werte, Traditionen und Gesetze in den aufnehmenden Ländern respektieren. Würden diese Punkte gewährleistet, könnten „friedliche und inklusive Gesellschaften entstehen, die die nachhaltige Entwicklung fördern“.

Der kanadische Jesuit Michael Czerny verantwortet im päpstlichen Auftrag die Abteilung für Flucht und Migration, die an der neuen päpstlichen Großbehörde für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen angesiedelt ist. Papst Franziskus hatte sich vorbehalten, die Unterabteilung für Flucht und Migration persönlich zu leiten, da ihm die dort geleistete Arbeit ein großes Anliegen ist.

(rv 25.07.2017 jm)








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