2017-07-24 08:13:00

Kolumbien: Guerilla markiert Friedenswillen


Wenige Wochen vor dem Besuch von Papst Franziskus haben sich ehemalige erbitterte Feinde zu einem historischen Treffen zusammengefunden. Wie lokale Medien am Wochenende berichteten, trafen sich Spitzenfunktionäre der inzwischen entwaffneten linksgerichteten Guerilla-Organisation FARC sowie ehemalige Kommandanten der rechtsgerichteten paramilitärischen Gruppen unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Erst ein paar Tage später wurde ein Foto der Zusammenkunft veröffentlicht.

Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos wertete das Treffen als einen wichtigen Schritt in Richtung Versöhnung in dem vom jahrzehntelangen Konflikten gebeutelten südamerikanischen Land. „Ich mag dieses Foto, weil es den Frieden zeigt“, sagte Santos am Wochenende. Nach der Niederlegung der Waffen müsse man den Hass und den Durst nach Rache überwinden und sich versöhnen. Dies sei der Grund, warum der Heilige Vater bald nach Kolumbien komme.

Zu den Teilnehmern gehörten unter anderen die ranghohen FARC-Kommandanten Ivan Marquez, Jesus Santrich und Pablo Catatumbo, auf Seiten der Paramilitärs nahmen Freddy Rendon Herrera alias „El Aleman“, Edwar Cobos Tellez und Ivan Roberto Duque teil. Beide Seiten erklärten ihre Bereitschaft im Rahmen der Aufarbeitung des Konfliktes an der Wahrheitsfindung mitzuarbeiten.
 

Rund 300.000 Opfer des Konfliktes

Kolumbiens Regierung und die linksgerichtete FARC-Guerilla hatten sich im vergangenen Jahr nach vierjährigen Verhandlungen auf ein Friedensabkommen verständigt. In dem jahrzehntelangen Konflikt zwischen Staat und Guerilla starben rund 300.000 Menschen; mehr als sieben Millionen wurden zu Binnenflüchtlingen. Für seine Bemühungen hatte Präsident Santos den Friedensnobelpreis erhalten.

Papst Franziskus wird nach bisherigen Planungen die Hauptstadt Bogota sowie Villavicencio, Medellin und Cartagena besuchen. Zentrales Thema ist der Friedensprozess in Kolumbien. Franziskus ist nach Paul VI. (1968) und Johannes Paul II. (1986) der dritte Papst, der nach Kolumbien kommt. Die Visite findet vom 6. bis 11. September statt.

(kna 24.07.2017 pr)








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