2017-07-18 14:19:00

Vatikanprozess: Bertone eventuell als Zeuge geladen


Ein ehemaliger Chef der Vatikan-Kinderklinik steht ab diesem Dienstag zusammen mit seinem Schatzmeister vor Gericht: Die Anwälte der beiden angeklagten ehemaligen Vatikan-Mitarbeiter, die sich wegen des Vorwurfs der Geldveruntreuung verantworten müssen, haben beim Prozessauftakt an diesem Dienstagvormittag zunächst einmal das weitere Prozedere mit dem Gerichtsvorsteher abgesprochen.

Der ehemalige Präsident der Stiftung der vatikanischen Kinderklinik Bambin Gesù, Giuseppe Profiti, und sein ehemaliger Schatzmeister Massimo Spina werden angeklagt, Geld der Klinikstiftung veruntreut zu haben und damit die Renovierungsarbeiten der Wohnung des damaligen Kardinalstaatssekretärs Tarcisio Bertone finanziert zu haben.

Den beiden Angeklagten wird vorgeworfen, rund 420.000 Euro veruntreut zu haben und damit eine Baufirma bezahlt zu haben, die mit Renovierungsarbeiten an der Wohnung von Kardinal Bertone beauftragt war. Kardinal Bertone erklärte daraufhin öffentlich, er wüsste nichts davon. Auch die beiden Angeklagten betonten, dass sie mit dem Kardinal nicht darüber gesprochen hätten.

Beim Prozessauftakt wurde auch die Möglichkeit angesprochen, dass der emeritierte Kardinal Bertone, der jedoch nicht angeklagt ist, als Zeuge im Gerichtsstand erscheinen könnte. Eine solche gerichtliche Vorladung werde noch geprüft. Die beiden Angeklagten waren bei der ersten Verhandlung anwesend.

Das Gericht stellte fest, dass die weiteren Verhandlungen „öffentlich und für die Journalisten zugänglich sein sollten“. Abgelehnt wurde jedoch ein Antrag, die Gerichtsverhandlung als Live-Streaming online zu veröffentlichen. Die nächsten Verhandlungen sind für den 7. und 8. September angesetzt.

(rv/ansa/agi 18.07.2017 mg)








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