2017-07-04 11:35:00

Päpstliche Kinderklinik will Charlie aufnehmen


Das päpstliche Kinderkrankenhaus  „Bambino Gesù” in Rom wäre dazu bereit, den sterbenskranken kleinen Charlie Gard aufzunehmen. Krankenhauspräsidentin Mariella Enoc hat die Londoner Klinik, in der Charlie liegt, angefragt, ob das Kleinkind transportfähig ist, teilte das „Bambino Gesù“ am Dienstag mit. „Wir wissen, dass es wohl keine wirksamen Therapien mehr gibt“, so Enoc. „Wir sind den Eltern im Gebet nahe, und wenn sie das wünschen, sind wir dazu bereit, ihren Sohn bei uns aufzunehmen für die Zeit, die ihm noch zu leben bleibt.“ Papst Franziskus hatte Respekt für den Wunsch der Eltern nach weiteren Behandlungen gefordert.

Der italienischen Zeitung „Il Messaggero“ sagte Enoc, die Familie müsse genau informiert werden und dann frei entscheiden können. Es gehe nicht darum, Wunder zu versprechen oder falsche Hoffnungen zu machen. Inwieweit der zehn Monate alte Charlie leide, sei schwer einzuschätzen, sicher sei aber die Unheilbarkeit seiner Krankheit, so die Leiterin des Krankenhauses. Das „Bambino Gesù“ werde das Kind mit „Würde und Liebe aufnehmen und den Eltern die Entscheidung überlassen, ob die lebenserhaltenden Maßnahmen eingestellt werden sollten oder nicht.“

Einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte zufolge sollen die Londoner Ärzte die lebenserhaltenden Maßnahmen für den Jungen einstellen dürfen, weil er durch weitere Behandlungen „unnötig leiden“ könnte. Charlie leidet an einer seltenen Krankheit, durch die er den Ärzten zufolge unheilbare Gehirnschäden erlitten hat. Seine Eltern kämpfen für eine experimentelle Therapie in den USA. Das Great Ormond Street Hospital gewährte den Eltern bisher bloß einen Aufschub, um sich von ihrem Sohn zu verabschieden.

Auch US-Präsident Trump hat sich unterdessen in dem tragischen Fall zu Wort gemeldet. „Wenn wir dem kleinen Charlie Gard helfen können, wie unsere Freunde in Großbritannien und der Papst, wären wir glücklich, es zu tun“, twitterte Trump am Dienstag. Ein Sprecher des Weißen Hauses präzisierte, Trump habe nicht direkt mit den Angehörigen des Kindes gesprochen, da er „Druck vermeiden“ wolle. Angehörige der Administration hätten aber über die britische Regierung Kontakt mit Charlies Eltern aufgenommen. 

(rv 04.07.2017 gs)








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