2017-06-26 15:37:00

Myanmar: Bischof Bo verurteilt Verfolgung von Muslimen


Der myanmarische Kardinal Charles Bo hat das Vorgehen der Regierung gegen die Muslime in dem mehrheitlich buddhistischen Land scharf verurteilt. Die „schreckliche Verfolgung“ der muslimischen Rohingya seien für ihn eine „fürchterliche Narbe auf dem Gewissen meines Landes“ schreibt der Erzbischof der Hauptstadt Rangun in einer E-Mail anlässlich dem Ende des Fastenmonats Ramadan.  Im Westen des südostasiatischen Landes geht das Militär seit Oktober 2016 gewaltsam gegen die Rohingya vor. Außerdem werfen Beobachter radikalen buddhistischen Mönchen vor, die Bewohner gegen die muslimische Minderheit aufzuhetzen.

Kardinal Bo fordert in seiner E-Mail die Regierung des Landes auf, unabhängige internationale Untersuchungen der Vorwürfe von möglichen Kriegsverbrechen und Menschenrechtsverletzungen in den Konfliktregionen zuzulassen. Ihm zufolge begäben sich Millionen Menschen „in eine unsichere Migration und werden in moderne Formen der Sklaverei gezwungen.“

Trotz des Bürgerkriegs zwischen Armee und ethnischen Milizen im nördlichen Shan-Staat und den anderen innenpolitischen Konflikte, sieht der Erzbischof auch positive Entwicklungen. „Myanmar wandelt sich, aber nicht so schnell, wie es sich die internationale Gemeinschaft und die Menschenrechtsgruppen wünschen.“ Zu Friedenskonferenzen säßen Bo zufolge alle Beteiligte im Dialog zusammen, interreligiöse Versammlungen gewönnen an Kraft und stellten die „extremistischen Elemente ins Abseits“. Diese Schritte machten ihm Mute, so der Kardinal.

Nach Jahrzenten der Militärherrschaft steht seit Anfang 2016 ein ziviler Präsident an der Spitze des Landes. Die Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi ist seitdem Außenministerin. Menschenrechtsgruppen werfen aber auch der neuen, zivilen Regierung vor, die muslimische Minderheit zu verfolgen und Kriegsverbrechen zu begehen.

(kna/rv 26.06.2017 fr) 








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