2017-06-24 11:04:00

Venezuela/Vatikan: „Putschversuch“ stoppen


Die angespannte Lage in Venezuela war Thema eines Treffens von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin und zwei früheren Präsidenten von Kolumbien und Bolivien am Freitag im Vatikan. Der ehemalige kolumbianische Präsident Andres Pastrana (1998 bis 2002) und sein bolivianischer Ex-Amtskollege Jorge Quiroga Ramirez (2001 bis 2002) hätten dabei vor allem den Heiligen Stuhl als Vermittler ins Spiel gebracht, hieß es hinterher.

Für Quiroga habe der Heilige Stuhl ein „enormes moralisches und politisches Gewicht“, sagte er nach dem Treffen. Die Vatikan-Diplomatie könne ihm zufolge entscheidend dazu beitragen, Venezuela auf dem Weg der Demokratie zu halten. Diese Aufgabe schrieb Quiroga nicht nur dem Vatikan zu. Vielmehr müssten alle internationalen Akteure zusammenarbeiten, mit dem Ziel: Den „Putschversuch von Herrn Maduro zu stoppen“, sagte der Bolivianer. Er erhob schwere Vorwürfe gegen den venezolanischen Staatschef Maduro: Das „reichste Land Amerikas“ habe heute die höchste Inflations- und Kriminalitätsrate weltweit. Außerdem sei unter Maduro die Wirtschaft um ein Drittel geschrumpft, so Quiroga.

Der frühere Staatspräsident Pastrana  sieht dem Besuch von Papst Franziskus in Kolumbien im September mit Hoffnung entgegen. Es gebe „hohe Erwartungen“, dass der Papst  auch die Krise im Nachbarland Venezuela ansprechen werde. „Der Frieden in Kolumbien kommt über den Frieden in Venezuela“ sagte er. In Venezuela leben Millionen Kolumbianer.

Seit Jahren herrscht in Venezuela eine schwere wirtschaftliche Krise. Als Folge mangelt es akut an Lebensmitteln und medizinischer Versorgung. In den vergangenen Monaten sind Tausende aus Protest gegen die Regierung auf die Straße gegangen. Dabei kamen bisher 70 Menschen ums Leben.

(kna/rv 24.06.2017 fr) 








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