2017-06-22 14:35:00

D: Neues Institut zu Einfluss der Kirchen


Evangelische Theologen an der Berliner Humboldt-Universität (HU) erforschen künftig verstärkt den Einfluss der Kirchen in öffentlichen Debatten. Dazu wurde am Mittwoch an der Theologischen Fakultät der HU ein „Berlin Institute for Public Theology“ gegründet. Direktor ist der Ethiker Torsten Meireis, sein Stellvertreter der Religionspädagoge Rolf Schieder.

Bei der Eröffnungstagung sagte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, für die evangelische Kirche sei es „von zentraler Bedeutung, wenn über die öffentliche Theologie gestritten wird“. Bedford-Strohm war 2008 Gründungsdirektor der Dietrich-Bonhoeffer-Forschungsstelle für Öffentliche Theologie an der Universität Bamberg.

Bedford-Strohm erklärte, öffentliche Theologie sei der Versuch der Kirchen, sich an den politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Diskussion der modernen Zivilgesellschaft zu beteiligen. Sie könnten aus ihrer Tradition die „ethische Tiefendimension“ scheinbarer Sachfragen deutlich machen und „moralische Orientierungen“ anbieten.

Der frühere EKD-Ratsvorsitzende Wolfgang Huber wandte sich gegen eine Verengung kirchlicher Stellungnahmen auf sozialethische Themen. Jede theologische Disziplin könne grundsätzlich einen Beitrag zu den gesellschaftlichen Diskursen leisten. So komme der interreligiöse Dialog von Juden, Christen und Muslimen ohne Klärung seiner Grundlagen nicht aus, betonte der Berliner Altbischof. Er kritisierte, dass bei den drei „abrahamitischen Religionen“ oft zu undifferenziert von einer gemeinsamen Glaubensbasis gesprochen werde.

(kna 22.06.2017 sk)








All the contents on this site are copyrighted ©.