2017-06-18 12:04:00

Angelus: Eucharistie führt uns im Leib Christi zusammen


„Genährt durch den Leib Christi, werden wir selbst immer mehr und konkret der mystische Leib Christi.“ Das betonte Papst Franziskus beim Angelus an diesem Sonntag, an dem in Italien und anderen Ländern Fronleichnam gefeiert wird. Auch im Vatikan selbst wurde in diesem Jahr erstmals die traditionelle Fronleichnamsprozession auf den Sonntag nach dem Hochfest vom Donnerstag gelegt.

Bei seinen Überlegungen vor zahlreichen Pilgern auf dem Petersplatz ging der Papst vom Johannesevangelium (Joh. 6, 51-58) aus, das an Fronleichnam gelesen wird und in dem der Evangelist vom „lebendigen Brot“ spricht. Zwar geschehe es jeden Sonntag, dass die Kirchengemeinde sich zur Eucharistie versammele, erinnerte der Papst. Doch an Fronleichnam feiere man einmal im Jahr auf spezielle Weise dieses zentrale Glaubensgeheimnis, um „in Fülle unsere Verehrung Christi auszudrücken, der sich als Brot und Wein des Heils schenkt.“

Jesus bezeichne sich im Evangelium selbst als „das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist“, so der Papst: „,Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch für das Leben der Welt,´ sagt Jesus. Er will damit sagen, dass der Vater ihn auf die Welt gesendet hat als Nahrung des ewigen Lebens, und deswegen opfert er sich selbst, sein Fleisch. In der Tat hat Jesus am Kreuz seinen Körper hingegeben und sein Blut vergossen. Der gekreuzigte Menschensohn ist das wahre Osterlamm, das aus der Sklaverei der Sünde führt und auf dem Weg ins gelobte Land unterstützt.“

Die Eucharistie, so der Papst weiter, sei das Sakrament seines Fleisches, das hingegeben wurde, um die Welt leben zu lassen. In ihr stelle der Herr sich uns zur Seite, wie er es mit den Jüngern von Emmaus getan habe, um in uns den Glauben, die Hoffnung und die Nächstenliebe zu nähren und uns in unserem Einsatz für Gerechtigkeit und Frieden zu unterstützen. Diese „solidarische Anwesenheit des Gottessohns“ sei überall auf der Welt zu finden, betonte Franziskus. „Und in der Eucharistie bietet er sich selbst als spirituelle Kraft an, um uns dabei zu helfen, sein Gebot in die Tat umzusetzen, - uns zu lieben, wie er uns geliebt hat – indem wir Gemeinschaften errichten, die gastfreundlich und offen für die Nöte aller sind, vor allem der zerbrechlichsten, ärmsten und bedürftigsten Menschen.“

Sich vom eucharistischen Herrn zu nähren bedeute aber auch, uns ihm voller Vertrauen auszuliefern und das eigene „Ich“ hinten anzustellen, betonte der Papst. Die in der Eucharistie unentgeltlich empfangene Liebe des Herrn lasse mit Hilfe des Heiligen Geistes auch unsere Liebe für Gott und unsere Geschwister, denen wir auf dem täglichen Weg begegnen, anwachsen. Letztlich aber, so unterstrich der Papst mit Blick auf den 1. Korintherbrief des Apostels Paulus, würden wir in der Eucharistie selbst immer mehr zu dem mystischen Leib Christi: „Ein Brot ist es. Darum sind wir viele ein Leib; denn wir alle haben teil an dem einen Brot.“

(rv 18.06.2017 cs)








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