2017-06-15 12:00:00

Kardinal Woelki erinnert an Schicksal von Flüchtlingen


Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat erneut auf den massenhaften Tod von Flüchtlingen im Mittelmeer hingewiesen. In den 52 Wochen seit dem vergangenen Fronleichnamsfest seien wieder unzählige Menschenleben ausgelöscht worden, sagte er beim Fronleichnams-Gottesdienst vor dem Kölner Dom an diesem Donnerstag. Allein in den ersten Monaten dieses Jahres seien rund 1.800 Menschen in den Fluten umgekommen.

Woelki erinnerte an das Flüchtlingsboot, das im vorigen Jahr am selben Ort als Altar gedient hatte. „Die Bilder von dem Boot, einem von der maltesischen Küstenwache aufgebrachten Flüchtlingsboot, das uns im letzten Jahr als Altar diente, stehen uns noch lebendig vor Augen. Sie gingen damals rund um die Welt; niemand hätte das so vermutet.“

Manche hätten sich schwer damit getan, an solch einem Boot Gottesdienst zu feiern. Viele andere aber hätten gerade dadurch eine Stärkung im Glauben erfahren. „Weil ihnen erneut aufging, dass der am Kreuz geopferte Leib des Herrn derselbe Leib des Herrn ist, dem wir auf den Straßen in den Armen und in den Fluten der im Mittelmeer ertrunkenen Menschen, in den unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen, den unheilbar Kranken, den traumatisierten Kindern aus Bürgerkriegsregionen und nicht zuletzt gegenwärtig in den rund 23 Millionen Hungernden in Südostafrika begegnen.“

Fronleichnam lade auch dieses Jahr dazu ein, „Christus nicht nur im heiligsten Sakrament zu verehren“, so Woelki. An dem Gottesdienst bei strahlendem Sonnenschein nahmen zahlreiche Mitglieder ausländischer Gemeinden sowie Migranten teil. Teile der Texte wurden in ihren Heimatsprachen vorgetragen.

(rv/domradio/kna 15.06.2017 sk)

 








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