2017-06-09 17:51:00

Bildung verbindet: Video-Chat mit dem Papst


Aktionssitzung mit dem Papst: Per Videokonferenz hat sich Franziskus an diesem Freitagnachmittag mit Schülern und Erziehern aus verschiedenen Ländern über weltweite Bildungsinitiativen für junge Leute ausgetauscht. Anlässlich der Einweihung des Vatikan-Sitzes der Päpstlichen Stiftung „Scholas Occurentes“ ließ sich der Papst über die Sorgen und Nöte junger Leute aus Mittel- und Südamerika, Europa und Asien informieren, die in dem Schulnetzwerk engagiert sind. Die Videokonferenz fand in dem zum Vatikan gehörigen „Palazzo San Calisto“ im römischen Stadtteil Trastevere statt.

Inklusion und Begegnung, Solidarität und Gemeinschaft – über die Bedeutung dieser Werte sprach Franziskus auf Spanisch und teils Italienisch mit seinen jungen Zuhörern und deren Unterstützern. Dabei griff er Zeugnisse aus verschiedenen Ländern und Kontexten auf, die die Jugendlichen ihm zuvor in der Videoschaltung anvertraut hatten. Franziskus rief die Jugendlichen auf, Eigenständigkeit und Vielfalt zu bewahren. Die Globalisierung sei etwas Gutes, dürfe aber nicht zu Gleichmacherei führen, sagte er. Zugleich warnte er sie vor Elitedenken und Ausgrenzung anderer. Ein Leben, das man nicht mit anderen teile, sei ein Leben für das Museum, sagte der Papst.

Der informelle Austausch in freundschaftlichem und bisweilen humorvollen Ton wirkte wie ein Chat unter Freunden und dauerte ungefähr eine Dreiviertel-Stunde. Die daran beteiligten Länder waren Italien, Kolumbien, Haiti, Paraguay, Argentinien, Brasilien, Mexiko, Spanien und die Vereinigten Arabischen Emirate. Bei der Einweihung des neuen „Scholas“-Vatikansitzes waren neben Vertretern der Stiftung auch die italienische Bildungsministerin und der Vorstandschef des Fußballclubs AS Roma anwesend.

Hintergrund

„Scholas Occurentes“ war urspünglich vom damaligen Erzbischof von Buenos Aires, Jorge Mario Bergoglio, ins Leben gerufen worden. 2013 wurde die Bildungsinitiative in eine Vatikanstiftung umgewandelt. Mit den Büros im Palazzo „San Calisto“ im römischen Stadtteil Trastevere ist die Stiftung nun offiziell im Vatikan verortet. Anliegen der Initiative ist es, mit Technik, Kunst und Sport weltweit die soziale Integration von Kindern und Jugendlichen aus armen Verhältnissen zu fördern. Aus diesem Zweck setzt das Netzwerk Schulen in Verbindung, unabhängig von Konfession, Religion oder sozialer Schicht. Mit Scholas Occurentes hat sich das weltweit größte Studentennetzwerk gebildet; die Initiative ist bis heute in 190 Ländern vertreten und vernetzt laut offizieller Angaben derzeit 446.133 Schulen und Bildungsnetzwerke.

Die Papst-Stiftung hat bereits mehrere Veranstaltungen im Vatikan organisiert, so zum Beispiel zwei Google-Hangout-Sitzungen mit Papst Franziskus und 2014 das interreligiösen „Match for Peace“. Im April 2015 konnte der Vatikan mit dem UNO-Kinderhilfswerk UNICEF und dem südamerikanischen Fußballverband Conmebol zwei wichtige neue Partner für die Initiative hinzugewinnen.

(rv /kna 09.06.2017 pr)








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