2017-06-08 13:42:00

Vietnam: „Soziale Medien als Tür für den Glauben“


Das Internet ist trotz strenger staatlicher Überwachung und Zensur „ein unverzichtbarer Teil des Leben der Menschen“ in Vietnam, sagt Bischof Alfonse Nguyen Huu Long. Der Vorsitzende der Kommission für Evangelisierung der vietnamesischen Bischofskonferenz fordert deswegen von Gläubigen und katholischen Journalisten über Soziale Medien Glaubens- und Hoffnungsbotschaften zu verbreiten.

Zum ersten Mal haben sich 200 katholische Journalisten aus mehreren vietnamesischen Diözesen getroffen, um sich unter dem Motto „Hoffnung und Vertrauen kommunizieren“ über ihre Arbeit und die Chancen neuer Medien auszutauschen. Bei dem Treffen sagte der Bischof, dass Redakteure oft beunruhigt seien, „wie angsteinjagende Kommentare und Reaktionen von Lesern und Behörden“ sich auf die katholischen Gemeinden auswirken könnten, wenn es in den Artikeln um politisch heikle und religiöse Themen ginge. Sie ermutigte er, weiterhin Berichte mit religiösen Inhalten und Einflüssen zu veröffentlichen, denn das „hilft Hoffnung, Vertrauen und Liebe zu kommunizieren“.

Als neuen Weg dafür müssten auch soziale Medien genutzt werden, um „Katholiken eine Tür zu Wahrheit und Glauben anzubieten“, forderte Bischof Nguyen Huu Long. Damit könne man weite Teile der Bevölkerung in Vietnam erreichen, sagte er. Denn: „Kinder, denen es an Kleidung und Essen fehlt und die in verwahrlosten Wohnungen in abgeschiedenen Gebieten leben, nutzten ihr Smartphone, um im Internet nach Informationen zu suchen und ihre Sprache zu lernen.“

Bisher bauten fast alle Bistümer eigene Webseiten auf, aber beschränkten sich auf die Veröffentlichung kirchlicher Aktivitäten und verzichteten auf Themen der Politik, Religionsfreiheit und der Menschenrechte, berichteten mehrere Journalisten bei dem Treffen.  Der Bischof rief die versammelten Journalisten auf, sich gegen Verleumdungen und Verdächtigungen zu widersetzten.

70 Prozent der 92 Millionen Vietnamesen nutzen das Internet und 45 Millionen sind Mitglied bei Facebook, so offizielle Zahlen vom April 2017. Die kommunistische Führung zensiert und sperrt immer wieder Inhalte auf Webseiten. Das Land ist im Ranking der weltweiten Pressefreiheit von Reportern ohne Grenzen auf Platz 175 von 180 Ländern. Auch die katholische Kirche ist von staatlicher Überwachung und fehlenden Freiheiten betroffen; zuletzt hatte es immer weitere Annäherung von Staat und Kirche sowie Verbesserung für die Gläubigen vor Ort gegeben.

(ucanews 08.06.2017 fr)








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