2017-06-06 13:47:00

China: Untergrundbischof seit mehr als 20 Tagen verschwunden


Am 18. Mai war der Bischof der chinesischen Millionenstadt Wenzhou, Peter Shao Zhumin, zu einem Termin im Amt für Religionsangelegenheiten gebeten worden – seitdem wird er vermisst und es fehlen jegliche Nachrichten über seinen Verbleib. Wie die Nachrichtenagentur Asianews berichtet, hätten die Mitglieder der staatlich nicht anerkannten Diözese keine Informationen über den Aufenthaltsort von Zhumin. Demnach habe auch die Mutter des katholischen Untergrundbischofs mehrmals die Behörden erfolglos gebeten, ihren Sohn sehen zu dürfen. Die Behörden der Volksrepublik äußerten sich laut Asianews nicht zum Verschwinden des Geistlichen.

Den Bischof hatten die Behörden bisher schon dreimal in Arrest genommen. Zuletzt war Zhumin, dessen Ernennung von der chinesischen Regierung nicht anerkennt wird, während der Vorbereitungen für die Osterfeierlichkeiten Mitte April inhaftiert worden. Erst nach den Ostertagen ist er wieder auf freien Fuß gekommen. Im September 2016 hatte ihn Papst Franziskus zum Bischof der Millionenstadt ernannt.

Aktuell laufen Verhandlungen zwischen dem Heiligen Stuhl und der kommunistischen Führung der Volksrepublik, unter anderem über die staatliche Anerkennung der Bischöfe. In der Volksrepublik China gibt es die sogenannte katholische Untergrundkirche, die dem Papst treu gegenüber steht. Sie ist aber einer strengen staatlichen Kontrolle und Überwachung unterzogen. Daneben gibt es unter dem Dach der so genannten Patriotischen Katholischen Vereinigung eine offizielle staatstreue katholischen Kirche, deren Bischöfe in Teilen nicht vom Vatikan anerkannt werden.

(asianews/rv 06.06.2017 fr) 








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