2017-06-04 08:49:00

Brasilien: Widerstand der Kirche gegen Präsidenten wächst


In Brasilien planen die katholischen Bischöfe und Ex-Präsident Luiz Inacio Lula da Silva (2003-2010) gemeinsamen Widerstand gegen die von der aktuellen Regierung eingeleiteten Reformen. Zudem wollen sie sich für vorgezogene Neuwahlen einsetzen, berichteten brasilianische Medien am Wochenende.

Die Bischöfe hatten sich bereits mehrfach gegen die Pensionsreform und gegen Änderungen im Arbeitsrecht ausgesprochen. Den von der Opposition Ende April ausgerufenen Generalstreik hatten sie ebenfalls unterstützt.

Das Treffen in der Hauptstadt Brasilia mit dem Präsidenten der Bischofskonferenz, Brasilias Erzbischof Sergio da Rocha, sowie dem Generalsekretär, Weihbischof Leonardo Steiner, habe bereits am Donnerstag stattgefunden, so die Zeitungen. Einzelheiten wurden nicht bekannt. Das Gespräch sei jedoch sehr produktiv gewesen, hätten Vertraute Lulas berichtet. Der Ex-Präsident nimmt derzeit am Kongress seiner Arbeiterpartei PT (Partido dos Trabalhadores) in der Hauptstadt teil.

In den vergangenen Wochen hatte die Bischofskonferenz ihre traditionelle Zurückhaltung aufgegeben und die Regierung von Präsident Michel Temer offen für ihre Reformpolitik kritisiert. Diese treffe vor allem die arme Bevölkerung. Nachdem Mitte Mai neue Korruptionsvorwürfe gegen Temer bekannt worden waren, hatte die Bischofskonferenz seinen Rücktritt gefordert.

 

(kna 04.06.2017 ord) 








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