Vatikan/Irak: Kardinal Filoni erinnert an Märtyrer

An den vor zehn Jahren - am 3. Juni 2007 - von Islamisten ermordeten chaldäisch-katholischen Priester Ragheed Aziz Ganni hat der Präfekt der vatikanischen Missionskongregation, Kardinal Fernando Filoni, erinnert. Filoni, der früher Apostolischer Nuntius in Bagdad war, unterstrich das großartige Glaubenszeugnis des jungen Priesters, der mit 35 Jahren in Mossul von Islamisten ermordet wurde, als diese ihn zur Bekehrung zum Islam aufforderten.

Aus Anlass des 10. Jahrestages der islamistischen Bluttat hat ein Freund und Mitbruder des Märtyrers, P. Rebwar Audisho Basa, ein Buch über Ragheed Aziz Ganni geschrieben, zu dem Kardinal Filoni ein Vorwort beisteuerte. Die Dokumentation wurde mit Hilfe der italienischen Sektion des päpstlichen Hilfswerks „Kirche in Not“ veröffentlicht.

Verfassungsbestimmung schränkt Christenrechte ein

Die Gewalttätigkeit gegen Christen habe mit der Invasion der IS-Terroristen in Mossul und in den Städtchen und Dörfern der Ninive-Ebene im Sommer 2014 einen Höhepunkt erreicht, sagte der Buchautor Basa bei der Buchpräsentation in Rom. Jetzt gebe es eine bescheidene Hoffnung auf wahren Frieden. Aber die Voraussetzung dafür sei, dass die Verfassungsbestimmung gestrichen wird, die den Islam als offizielle Religion des Irak bestimmt, so Pater Basa. Erst wenn die Menschenrechte - angefangen von der Religionsfreiheit - garantiert seien, könnten die Christen - und auch die Angehörigen anderer Religionsgemeinschaften - ihren Glauben in Würde leben.

(kap 03.06.2017 pr)