2017-06-01 11:20:00

Vatikan betont Tragweite des Pariser Klimaabkommens


US-Präsident Donald Trump will an diesem Donnerstag seine Entscheidung über eine Abkehr vom Pariser Klimaabkommen bekanntgeben. Punktgenau haben nun zwei hohe Kurienprälaten abermals die Bedeutung dieser internationalen Vereinbarung hervorgehoben. Das Pariser Klimaabkommen sei ein Weg, „eine neue Energie zu verstärken, um Umweltkatastrophen zu bekämpfen, die geschehen und die vorhergesehen werden müssen, damit die Leute nicht zu sehr an den negativen Folgen leiden“, sagte Erzbischof Silvano Maria Tomasi.

Der langjährige Kurienvertreter bei den UNO-Einrichtungen in Genf ist Delegat der Kurienbehörde für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen und nahm dieser Tage für den Heiligen Stuhl an der Weltnaturschutzkonferenz im mexikanischen Cancún teil. Die Konferenz habe aus diesem Blickpunkt der Prävention das Pariser Abkommen „stark unterstützt“, unterstrich Tomasi.

Eine Aufkündigung des Pariser Klimaschutzabkommens von 2015 durch Trump wäre laut dem Vatikan nach den dort erfolgten Gesprächen eine Schlappe. Das sagte der Kanzler der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften, der argentinische Bischof Marcelo Sanchez Sorondo, im Interview mit der italienischen Tageszeitung „La Repubblica". Er wisse nicht, ob Papst Franziskus beim persönlichen Gespräch mit Trump am 24. Mai auf das Thema eingegangen sei, Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin habe aber ganz sicher mit Trump darüber gesprochen, so Sanchez Sorondo. Papst Franziskus hatte seinem Gast eine Ausgabe seiner Umwelt-Enzyklika „Laudato si“ überreicht.

Ausstieg wäre Desaster für alle

Laut Sanchez Sorondo wäre ein Ausstieg der USA aus dem Abkommen von Paris „ein Desaster für alle". Er vermutete hinter Trumps Gründen für eine solche Entscheidung Einflüsse der Öl-Industrie. Möglicherweise werde der US-Präsident von Erdöl-Lobbyisten „manövriert" und habe keine Möglichkeit, sich dem zu widersetzen – „vorausgesetzt er will dies". Generell steckten hinter der „absurden Entscheidung" wahrscheinlich finanzielle Interessen.

Laut dem argentinischen Kurienbischof wäre für das Ausscheiden der USA aus der Vereinbarung auch Trumps Vorgänger im Amt, Barack Obama, mitverantwortlich. Er habe seinem Nachfolger die Möglichkeit gelassen, sämtliche zum Klima getroffenen Vereinbarungen wieder ändern zu können.

Den Medienberichten zufolge hat sich Trump für den Ausstieg entschieden, da er das Klimaabkommen als schädigend für die US-Wirtschaft ansehe. In dem UNO-Vertrag wurde Ende 2015 vereinbart, Maßnahmen zu treffen, um die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius zu begrenzen, möglichst sogar auf nur 1,5 Grad. Damit sollen die verheerendsten Folgen des Klimawandels abgewendet werden.

(rv/kap 01.06.2017 gs)








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