Kirchenvertreter mahnen die Rückkehr zu gewaltfreien Friedensverhandlungen auf der von Kämpfen und Terror erschütterten philippinischen Inselgruppe Mindanao an. „Leider drohen jetzt alle Fortschritte aus früheren Verhandlungen der Konfliktparteien zunichte gemacht zu werden, wenn die Regierung nicht wieder versucht, den Friedensprozess in Gang zu setzen“, sagte die Länderreferentin des Internationalen Katholischen Missionswerkes missio, Margarethe Roßkopf, am Freitag in Aachen.
Auch der Direktor des Flüchtlingsdienstes der Jesuiten (JRS) Asien-Pazifik, Pater Bambang A. Sipayung, mahnte die Rückkehr zu einem gewaltfreien Dialog an. Viele Menschen hätten Angst, dass das ausgerufene Kriegsrecht auf Mindanao zeitlich unbegrenzt ausgedehnt werde, so Bambang.
Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte hatte das Kriegsrecht über die Inseln im Süden des Landes verhängt. Gegenwärtig liefern sich dort Regierungstruppen mit islamistischen Rebellen blutige Gefechte.
Tiefere Ursachen des Konfliktes
Mindanao ist laut Angaben von missio Schauplatz eines der ältesten Konflikte Südostasiens. Lange bildeten die Muslime dort die Mehrheit. Doch in den 1950ern förderte die Regierung die Zuwanderung von Christen aus übervölkerten nördlichen Landesteilen. Dadurch verloren viele Muslime und Angehörige indigener Volksgruppen ihr Land.
Ein jahrzehntelanger Kampf zwischen philippinischer Regierung und bewaffneten Rebellengruppen um mehr Autonomie war die Folge. Der Konflikt wird von einer Vielzahl von Gruppen ausgetragen. Dazu gehören muslimische Separatistengruppen genauso wie kommunistische und kriminelle Gruppen, aber auch Privatarmeen großer Clanfamilien.
(kna 31.05.2017 pr)
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