2017-05-22 11:23:00

D: Kirchen wollen beim Religionsunterricht kooperieren


Evangelische und katholische Kirche planen konkrete Schritte zu einer stärkeren Kooperation beim Religionsunterricht vor allem in strukturschwachen Regionen Brandenburgs. „Wir haben Konzepte entwickelt, wie wir uns diesen Unterricht vorstellen können“, sagte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Markus Dröge. Erzbischof Heiner Koch nannte den gemeinsamen Entwurf ermutigend. Beide Bischöfe warnten aber in Berlin vor überstürzten Schritten.

Koch sagte, es sei illusorisch, bereits im kommenden Schuljahr konfessionsübergreifenden Religionsunterricht anbieten zu wollen. „Wir müssen die Lehrer und die Pfarrer vorbereiten, das verlangt Überzeugungsarbeit, auch Mentalitätsarbeit“, sagte Koch. Dabei gehe es nicht „um einen ökumenischen Unterricht, der alles in einen Topf wirft“. Dröge betonte, Fortbildungskonzepte und Lehrpläne müssten noch entwickelt werden. In Niedersachsen gebe es bereits Vergleichbares. Zudem würden die Grundsatzpapiere von Bischofskonferenz und Evangelischer Kirche in Deutschland (EKD) den Rahmen abstecken. „Innerhalb dessen werden unsere Konzepte entwickelt“, unterstrich Dröge.

Als Besonderheit der Region nannte Koch den hohen Anteil von Schülern, „die gar keine Berührung mit dem christlichen Glauben haben“. Hier heiße die Alternative nicht „katholisch oder evangelisch, sondern lebenskundlicher Unterricht, Ethikunterricht oder gar nichts“. Zugleich gebe es „nicht wenige Schüler, die nicht getauft sind und in den Religionsunterricht gehen. Das ist ein Spezifikum, das wir bedenken müssen.“ Der Religionsunterricht in den
staatlichen Schulen sei für ihn „eine enorme Chance, Kirche in dieser Gesellschaft zu sein“, sagte Koch.

(kna 22.05.2017 pr)








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