2017-05-18 10:52:00

Philippinen: Bischöfe kritisieren Ablehnung von EU-Geldern


Die Entscheidung der philippinischen Regierung, keine EU-Hilfsdarlehen mehr anzunehmen, hat bei den Bischöfen des Landes heftige Kritik ausgelöst.

Der Leiter der Abteilung für Soziale Entwicklung bei der Bischofskonferenz der Philippinen, Edwin Gariguez, erklärte: „Die Regierung von Präsident Duterte ist fanatisch in den Krieg gegen Drogen vertieft“. Diese „Kurzsichtigkeit“ finde sich ihm zufolge auch in der Außen- und Wirtschaftspolitik, darunter falle auch die jetzige Entscheidung, EU-Finanzmittel abzulehnen. „Das ist extrem schädlich für die Fürsorge und die Interessen der Armen“, heißt es in der Erklärung.

Am Mittwoch hätte die Regierung der Philippinen der EU-Vertretung in der Hauptstadt Manila ihren Verzicht auf Hilfsdarlehen der Europäischen Union mitgeteilt, erklärte EU-Botschafter Franz Jessen. Ihm zufolge gehe es dabei um Finanzmittel in Höhe von mehr als 250 Millionen Euro. Von den Geldern der EU profitierten derzeit unter anderem Entwicklungsprojekte zum Friedensprozess mit muslimischen Rebellen im Süden des Inselstaates, berichtete die Nachrichtenagentur AP.

Als Grund für die Ablehnung der Finanzmittel hatte europäischen Vertretern zufolge die Regierung der Philippinen „Einmischung in innere Angelegenheiten“ genannt. Ein Regierungsvertreter hatte laut Medienberichten gesagt: „Wir sind ein unabhängiges Land.“ Zuletzt hatte die EU, größter ausländischer Investor in den Philippinen, immer wieder Präsident Duterte für sein hartes Vorgehen gegen Drogendealer und andere Straftäter kritisiert. Menschenrechtsorganisationen werfen seinen Sicherheitskräften vielfache Menschenrechtsverletzungen vor.

(reuters/ap 18.05.2017 fr) 








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