2017-05-12 14:33:00

Papst Franziskus unterwegs nach Fatima


Papst Franziskus ist am Nachmittag von Rom zu seiner zweitägigen Reise ins portugiesische Fatima gestartet. Zum 100. Jahrestag der ersten Marienerscheinung spricht er dort am Samstag zwei der drei Seherkinder heilig, Francisco (1908-1919) und Jacinta Marto (1910-1920). Die Organisatoren rechnen mit bis zu einer Million Teilnehmern.

Die Sondermaschine der italienischen Fluggesellschaft Alitalia hob am römischen Flughafen Fiumicino kurz nach 14 Uhr ab. In der Früh hatte Franziskus laut Vatikansprecher Greg Burke wie üblich in der römischen Kirche Santa Maria Maggiore für die Reise gebetet. Auf Twitter bekräftigte der Papst vor dem Abflug erneut, als „Pilger der Hoffnung und des Friedens“ nach Fatima zu reisen; er rief alle auf, ihn dabei im Gebet zu unterstützen.

Unmittelbar vor dem Abflug traf Franziskus laut mitreisenden Journalisten noch sechs Frauen im vatikanischen Gästehaus Santa Marta. Bei der Begegnung waren zwei Schwangere sowie Flüchtlinge anwesend, berichteten Medienvertreter aus dem Flugzeug unter Berufung auf Vatikansprecher Burke. Der für Straßenseelsorge zuständige Kurienerzbischof Konrad Krajewski begleitete die Gruppe demnach. Weitere Details wurden zunächst nicht bekannt. Bereits vor seiner Ägyptenreise hatte der Papst vor der Abreise Besucher empfangen, damals waren es Migranten aus Ägypten.

Die Ankunft des Papstfliegers auf dem Militärflugplatz Monte Real ist für 17.20 Uhr Mitteleuropäischer Zeit vorgesehen. Dort sollen den Papst unter anderen der Patriarch von Lissabon, Kardinal Manuel Clemente, weitere Kirchenvertreter und Portugals Staatspräsident Marcelo Rebelo de Sousa empfangen. Nach einer persönlichen Unterredung mit dem Präsidenten und einem Besuch der Kapelle des Fliegerhorsts begibt sich Franziskus per Hubschrauber ins 40 Kilometer entfernte Fatima.

Dort will er zunächst privat in der Erscheinungskapelle beten, bevor er am späten Abend einen Gruß an die Gläubigen richtet und mit ihnen den Rosenkranz betet. Anschließend feiert Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin mit Tausenden eine nächtliche Messe auf dem Platz des Heiligtums.

Mit der Heiligsprechungszeremonie am Samstag nimmt der Papst die Seherkinder Francisco und Jacinta Marto in das Verzeichnis jener Verstorbenen auf, die in allen katholischen Kirchen weltweit verehrt werden dürfen. Für die dritte Seherin, Lucia dos Santos (1907-2005), läuft derzeit noch das Seligsprechungsverfahren. Vereinzelt gab es Spekulationen, Franziskus könne auch sie am gleichen Termin selig- oder heiligsprechen. Ein solcher Schritt wäre jedoch ungewöhnlich. Zu der Messe werden auch 350 Kranke erwartet; ausdrücklich ist auch eine Begegnung des Papstes mit ihnen vorgesehen.

Franziskus reist nur für knapp 24 Stunden nach Portugal. Der 13. Mai ist der 100. Jahrestag der Erscheinungen, die laut den Sehern von Mai bis Oktober 1917 anhielten. Mit Millionen Pilgern jährlich ist Fatima der zweitgrößte Wallfahrtsort Europas nach Lourdes. Am Samstagnachmittag fliegt der Papst zurück nach Rom.

 

(kap 12.05.2017 gs)








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