2017-05-07 12:31:00

Regina Coeli: Papst warnt vor „falschen Hirten“


Bei seinem Regina Coeli-Gebet an diesem Sonntag hat Papst Franziskus davor gewarnt, sich von „falschen Hirten“ täuschen zu lassen. Er zeigte sich nicht allein am Fenster des Apostolischen Palastes, von dem aus er seinen traditionellen Mittagssegen spendet, sondern scharte nach seiner Katechese auch vier der „neuen Hirten“, also der jungen Diakone, die er kurz zuvor zu Priestern geweiht hatte, um sich. 

Ausgehend vom Tagesevangelium am Sonntag des Guten Hirten erläuterte der Papst, wie Jesus sich den Gläubigen mit einem zweifachen Bildnis vorstellt: Einerseits mit dem Bild des „Hirten“, und andererseits mit dem Bild der „Tür zum Schafstall“.

„Die Herde, die wir alle sind, hat als Wohnstätte einen Stall, der als Zuflucht dient, wo die Schafe wohnen und von den Mühen des Wegs ausruhen. Und der Schafstall hat eine Tür, an der ein Türhüter steht.“ Verschiedene Menschen näherten sich der Herde, einerseits durch die Tür, doch es gebe auch denjenigen, der „anderswo einsteigt“. Der erste sei der Hirte, der zweite jedoch ein „Fremder“, der die Schafe „nicht liebe“ und „andere Interessen“ habe. „Jesus“, so der Papst, „identifiziert sich mit dem Ersten und zeigt ein vertrauensvolles Verhältnis mit den Schafen, das sich über die Stimme ausdrückt, mit der er sie ruft und die sie erkennen und der sie folgen. Er ruft sie, um sie herauszuführen auf die grünen Weiden, wo sie gute Nahrung finden.“

Das zweite Bild, mit dem Jesus sich präsentiere, sei hingegen das der Tür zum Schafstall; wer durch diese Tür trete, so verspricht Jesus, werde gerettet, „das heißt, er wird das Leben haben und er wird es in Fülle haben. Christus, der Gute Hirte, ist die Tür der Rettung der Menschheit geworden, denn er hat sein Leben für seine Schafe gegeben.“

Die Autorität des Führers Jesus drücke sich im Dienst für die anderen aus, ein Dienst, der bis zur Selbstaufopferung geht, ohne dass diese von den anderen verlangt werde. „So einem Führer“, so die Überlegung des Papstes, „kann man vertrauen.“ Eine freundschaftliche Erscheinung, stark und mild zugleich, die leite, schütze, tröste und heile: das sei Christus für uns, fuhr der Papst fort.

„Da ist eine Dimension der christlichen Erfahrung, die wir vielleicht ein wenig vernachlässigen: die spirituelle und gefühlsmäßige Dimension. Das uns von speziellen Banden an den Herrn gebunden sein Fühlen, wie die Schafe an ihren Hirten. Manchmal rationalisieren wir den Glauben zu sehr und riskieren, die Wahrnehmung des Timbres dieser Stimme, der Stimme des Guten Hirten Jesus, die stimuliert und fasziniert, zu verlieren.“ Hierin, so warnte der Papst liege auch eine Gefahr: denn es sei nicht einfach, die Stimme des Guten Hirten von den anderen Stimmen zu unterscheiden. „Seid vorsichtig! Es besteht immer die Gefahr des Diebes, des Räubers und des falschen Hirten. Es gibt immer das Risiko, vom Lärm vielen der anderen Stimmen abgelenkt zu werden. Heute sind wir eingeladen, uns nicht von den falschen Gewissheiten dieser Welt verleiten zu lassen, sondern Jesus, dem Auferstandenen, als einzig sicherem Führer zu folgen, der unserem Leben einen Sinn gibt.“

Nach dem Mittagsgebet rief der Papst die Gläubigen dazu auf, im Marienmonat Mai verstärkt den Rosenkranz für den Frieden zu beten, wie es die Madonna von Fatima gefordert hatte. Am kommenden Freitag wird Papst Franziskus nach Portugal aufbrechen, um an den Feierlichkeiten zum 100. Jahrestag der ersten Marienerscheinungen teilzunehmen.

(rv 07.05.2017 cs)

 








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