2017-05-06 09:35:00

Vatikan/Syrien: Nachfolger für Gregorius III. Laham gesucht


Papst Franziskus hat an diesem Samstag den Rücktritt des griechisch-melkitischen Patriarchen von Antiochien, Gregorius III. Laham, angenommen. Lahams wiederholte Appelle zur Beendigung des Krieges in Syrien fanden international Beachtung, gleichwohl ihm politische Nähe zu Syriens Präsident Baschar al-Assad nachgesagt wird. In einem Brief an den Patriarchen und seine Kirche dankt der Papst Laham dafür, dass er die Aufmerksamkeit der internationalen Gemeinschaft auf das Drama in Syrien gelenkt habe. Zugleich ermutigt Franziskus die Melkiten zur Einheit und zur Bezeugung des Evangeliums trotz aller Widrigkeiten.

Der 1932 im syrischen Daraya geborene Lutfi Laham war im November 2000 zum Oberhaupt der griechisch-melkitischen Kirche bestimmt worden. Bei dieser Gelegenheit nahm er den Namen Gregorius III. an. Neben seinem Amtssitz in Damaskus residierte er auch im Libanon. Laham ist Angehöriger des Ordens der Basilianer vom Heiligsten Erlöser. Der 1981 zum Bischof geweihte Kirchenmann wirkte vor seiner Wahl zum Patriarchen als Patriarchalvikar in Jerusalem. Sein Rücktrittsgesuch als Patriarch von Antiochien hatte Laham dem Papst bereits im Februar unterbreitet. 

Bis zur Wahl eines neuen Patriarchen wird der griechisch-melkitische Erzbischof von Aleppo, Jean-Clément Jeanbart, die Amtsgeschäfte führen, gab der Vatikan weiter bekannt. Die griechisch-melkitische Kirche ist in Syrien und im Libanon sowie in Israel, Ägypten und Jordanien verbreitet. Auch in den USA, in Europa und Australien gibt es Gemeinden, die den byzantinischen Ritus praktizieren. Vor Beginn des Krieges in Syrien zählte diese Ostkirche um 1,6 Millionen Gläubige. Die Melkiten verstehen sich als die Urkirche des Heiligen Landes und Erben der ersten Christengemeinden von Jerusalem und Galiläa.

(rv 06.05.2017 pr)








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