2017-05-03 10:20:00

Babyuntersuchung: Ein Recht auf Nicht-Wissen


Die diesjährige „Ökumenische Woche für das Leben“ steht unter dem Leitwort „Kinderwunsch – Wunschkind –Designerbaby“. Drei Stichwörter, die einerseits eine positive Einstellung, andererseits auch Probleme bedeuten. Der Trierer Bischof Stephan Ackermann weist auf beide Seiten hin:

„Wenn ein Kind unterwegs ist, dann kommt natürlich auch die Frage, ob das Kind dann auch gesund zur Welt kommen wird. Die moderne Medizin hat hier Möglichkeiten eröffnet und verspricht heute, dass fast alles möglich ist. Aber dann steht die Frage an, was die Paare mit diesem Wissen anfangen sollen. Muss ich also alles wissen? Da gibt es auch das Recht auf das Nicht-Wissen.“

Es sei „schön und natürlich“, wenn Paare sich Kinder wünschten. Leider erfüllte sich dieser Wunsch für einige Paare nicht; andere sorgten sich, dass ihr Kind gesund zur Welt kommt. Aber Therapien seien auch mit Nebenwirklungen verbunden, und Paare und werdende Eltern müssten in ihrer konkreten Lebenssituation Risiken abschätzen und Entscheidungen treffen, betont der Bischof. „Dabei sind sie zum Teil auch ethisch herausgefordert.“ Ackermann weist darauf hin, dass die Kirchen dazu von der christlichen Botschaft her Orientierung bieten und mit Beratungsangeboten zur Verfügung stehen.

Kinder seien „einfach ein Geschenk“, so der Bischof, der am Dienstag und diesen Mittwoch rund 6.000 Vorschulkinder aus dem gesamten Bistum Trier mit ihren Begleitungen bei den Heilig-Rock-Tagen trifft.

„Es ist immer wieder herrlich zu erleben, wenn unser Dom an den Heilig-Rock-Tagen von tausenden Kinderstimmen und so viel Leben erfüllt ist“, so der Bischof.

Die beiden großen Kirchen in Deutschland haben am Samstag in Kassel ihre bundesweite „Ökumenische Woche für das Leben“  eröffnet. Die Initiative setzt sich jedes Jahr mit einem anderen Thema zum Schutz und der Würde des Menschen auseinander. Den Eröffnungsgottesdienst in Kassel leiteten der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx. 

Bis zum 6. Mai will sich die Aktion der katholischen und evangelischen Kirche mit den Wünschen nach einer sorgenfreien Schwangerschaft, einer glücklichen Geburt, einem gesunden Kind und einem guten Heranwachsen des Kindes auseinandersetzen. Im Fokus stehen auch die Debatte über eine Liberalisierung des deutschen Embryonenschutzgesetzes und die damit verbundenen ethischen Herausforderungen.

(pm 03.05.2017 mg)








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