2017-05-02 15:54:00

Lateinamerika: Unterstützung für Friedensappell in Venezuela


Acht lateinamerikanischen Staaten haben ihre Unterstützung für den jüngsten Friedensappell von Papst Franziskus für Venezuela bekundet. Der Krisenstaat brauche ein rasches Ende der Gewalt, die Suche nach Verhandlungslösungen, Respekt für den Rechtsstaat und für Menschenrechte, Befreiung politischer Gefangener und einen Zeitplan für Wahlen, erklärten die Regierungen von Argentinien, Brasilien, Chile, Costa Rica, Kolumbien, Peru, Paraguay und Uruguay in der Nacht auf Montag. Sie dankten dem Papst zugleich für seine ständige Sorge um den Kontinent. Das Schreiben wurde noch vor der Erster-Mai-Ansprache von Staatschef Nicolas Maduro veröffentlicht. Maduro will demnach mit einer neuen Verfassung den Protesten ein Ende bereiten.

„Wie der Papst angedeutet hat, ist es unverzichtbar, klare Bedingungen für eine Verhandlungslösung in der politischen, wirtschaftlichen und humanitären Krise in unserem Bruderstaat zu schaffen", hieß es in einer Aussendung des kolumbianischen Kanzleramts, wo der Brief der Regierungen unterzeichnet wurde. Nichts, was zu einer guten Lösung für Venezuela getan werden könne, dürfe unversucht bleiben, doch müssten dafür die vom Papst eingeforderten Vorbedingungen geschaffen werden.

Aus Venezuela selbst gab es differenzierte Reaktionen: Präsident Nicolas Maduro erklärte zwar, der Papst habe sich nach all seinen Kräften für das Zustandekommen eines politischen Dialogs im Land eingesetzt. Seine Außenministerin Delcy Rodriguez protestierte jedoch scharf die „Einmischung" der acht Länder, insbesondere wegen der Forderungen der Befreiung politischer Gefangener sowie der Wiederherstellung des Parlaments und der Wahlen. Jede Unterstützung der Opposition sei als Aufruf zum Putsch und zur Gewalt zu sehen, missachte die legitime Regierung und widerspreche internationalem Recht, schrieb die Politikerin am Montag (Ortszeit) auf ihrem Twitter-Account.

(kap 02.05.2017 pr)

 








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