2017-04-24 11:47:00

D: Muslimische Wissenschaftler fordern Islamgesetz


Mehrere muslimische Wissenschaftler haben sich für ein Islamgesetz nach österreichischem Vorbild ausgesprochen, um damit einen modernen, reformorientierten Islam zu fördern. Der Islamwissenschaftler Mouhanad Khorchide und der Politikwissenschaftler Hamed Abdel-Samad sehen darin die Möglichkeit, den Einfluss konservativer muslimischer Verbände und ausländischer Geldgeber in deutschen Moscheen einzudämmen, wie der Berliner „Tagesspiegel“ am Montag berichtet.

Mehrere CDU-Politiker um die Präsidiumsmitglieder Jens Spahn und Julia Klöckner hatten ein solches Islamgesetz gefordert. Dies war bei Bundesregierung, Kirche und parteiintern auf Kritik gestoßen. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU), Mitbegründer der Islamkonferenz, sieht in einem Bundesgesetz „sicher nicht die richtige Methode“.

Der Professor für islamische Religionspädagogik in Münster, Khorchide, findet Spahns Idee „grundsätzlich sympathisch“. Der deutsche Staat solle die Imame finanzieren, „damit wir nicht auf Finanzierung aus dem Ausland angewiesen sind“. Die Mehrheit der Muslime in Deutschland werde durch die Verbände, die viele Bundesländer als Ansprechpartner betrachteten, nicht repräsentiert. Abdel-Samad forderte die Entscheidung eines unabhängigen Wissenschaftsrats darüber, welche muslimischen Theologen an Universitäten lehrten. Der Staat müsse Lizenzen für Glaubensgemeinschaften und Moscheen vergeben: „Die Moscheen müssen die Imame nehmen, die der Staat bestimmt, und dürfen nicht aus dem Ausland finanziert werden.“

(kna 24.04.2017 gbs) 








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