2017-04-06 09:26:00

Vatikan/USA: Papst ruft zur Teilnahme am „Peace Walk“


Franziskus lädt „alle Menschen guten Willens“ dazu ein, an einem Friedensmarsch durch die Problembezirke Chicagos teilzunehmen. Das schreibt der Papst in einer Botschaft an den Erzbischof der US-amerikanischen Stadt, die als gewalttätigster Ort der USA gilt. „Den Weg des Friedens zu gehen ist nicht immer leicht, aber die einzig wahre Antwort auf Gewalt“, so Franziskus in dem Schreiben an Kardinal Blase J. Cupich. Und er zitiert darin die - wie er formuliert - „prophetischen Worte“ von Martin Luther King: „Der Mensch muss für alle Konflikte eine Methode entwickeln, die Rache, Aggressionen oder Vergeltung ausschließt. Die Grundlage einer solchen Methode ist die Liebe.“ 

Kardinal Blase J. Cupich hat in Chicago eine Initiative gegen die grassierende Gewalt gestartet. Er kündigte am Dienstag bei einer Pressekonferenz an, die Kirche werde ihr soziales Engagement in Chicago deutlich verstärken.

Laut „Chicago Tribune“ kamen allein im vergangenen Jahr 783 Menschen durch Mord ums Leben - das ist die höchste Rate seit 1996. Die Gewaltexzesse setzten sich zu Beginn des Jahres 2017 fort, wobei die Quote sogar noch über der des Vergleichszeitraums 2016 liegt.

„Die Ursachen für die Gewalt, die wir in unserer Stadt sehen, sind komplex“, so Cupich, Für Karfreitag rief er zur Teilnahme am Friedensmarsch durch jene Stadtteile von Chicago auf, in denen es die größten Probleme mit Gewalt gibt.

US-Präsident Donald Trump bezeichnet Chicago regelmäßig als Beispiel für außer Kontrolle geratene Kriminalität in Städten. Er hält den örtlichen Sicherheitskräften vor, zu weich im Umgang mit Tätern zu sein. Er schlug sogar vor, die Nationalgarde nach Chicago zu entsenden.

Kardinal Cupich lehnt das ab und will nun mit sozialem Engagement und besonderen Förderprogrammen gegen Gewalt, Rassismus und Armut vorgehen. Hierfür sucht die Erzdiözese Spender, um einen entsprechenden Fonds aufzulegen. Cupichs Vorschlag kommt kurz vor der Festsetzung des Staatsbudgets durch Donald Trump. Der Präsident hatte angekündigt, zahlreiche soziale und karitative Projekte nicht mehr mit Steuergeldern fördern zu wollen.

Papst Franziskus ernannte Kardinal Cupich 2014 zum Erzbischof Chicagos, die zu den größten und einflussreichsten Bistümern in den USA und weltweit zählt.

(cath.ch/kna 06.04.2017 pr) 








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