2017-04-04 11:40:00

Russland: Orthodoxe Kirche fordert Ende des Lenin-Kults


Die Russisch-Orthodoxe Kirche kritisiert die Zurschaustellung des Leichnams des kommunistischen Revolutionsführers Wladimir Iljitsch Lenin (1870-1924) in einem Mausoleum auf dem Roten Platz in Moskau. „Terroristen und Revolutionäre verdienen keine Denkmäler in unseren Städten“, sagte der russisch-orthodoxe Metropolit Hilarion nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur Interfax. Der Revolutionsführer sei ein „Henker“ gewesen, nach dem keine Straßen und Plätze benannt werden dürften. Der Leiter des Außenamtes der Kirche betonte zugleich, niemand wolle alte Wunden aufreißen und das Land spalten. Entschieden war der Metropolit dafür, Lenins Leichnam zu bestatten und nicht länger öffentlich auszustellen. Der in einem Glassarg aufgebahrte einbalsamierte Körper Lenins ist eine Touristenattraktion.

Lenin hatte 1917 erfolgreich die Oktoberrevolution angeführt und die Sowjetunion gegründet. Seine politischen Gegner und Religionsgemeinschaften ließ er brutal verfolgen. Historikern zufolge ist Lenin für die Ermordung von Zehntausenden Menschen verantwortlich. Bis heute sind in Russland zahlreiche Straßen sowie die Region um Sankt Petersburg, dem einstigen Leningrad, nach ihm benannt.

(kap/kna 03.04.2017 gbs) 








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