2017-03-20 13:43:00

Regionalwahlen in Indien: Hindus an der Spitze


In Indien konnten radikale Hindus nach den jüngsten Regionalwahlen deutliche Erfolge verbuchen. In fünf Bundesstaaten war gewählt worden und insbesondere der im größten Bundesstaat Uttar Pradesh zum Ministerpräsidenten gewählte Yogi Aditayanath ließ aufhorchen: Der radikale Hindu-Guru ist wegen mehrerer Vergehen angeklagt, darunter auch Mord. Der amtierende Premierminister von Indien, Narendra Modi, hatte hinduistische Gruppierungen im Wahlkampf unterstützt und festigte mit deren Erfolgen seine Position als Führer der Bharatiya Janata Partei (BJP). Beobachter hatten erwartetet, dass die jüngst erfolgte Einziehung der Banknoten von 1000 und 500 Rupien, die im indischen Banksystem für Unordnung sorgte, eine feindliche Reaktion gegen die Regierung verursachen würde. Modi hatte während des Wahlkampfes auch explizit Stimmung gegen Muslime gemacht. Bei einer Veranstaltung gegen die Politik der muslimfreundlichen Samajwadi-Partei sagte er: „Wenn den Muslimen ein Stück Land für einen Moscheebau gegeben wird, sollten auch die Hindus ein Teil des Landes für die Leichenverbrennung erhalten. Wenn Muslime während des Ramadans kostenlosen Strom erhalten, sollte das auch während Diwali erfolgen“.

Der Konflikt zwischen Hindus und Muslimen ist in der indischen Politik seit der Trennung von Indien und Pakistan stets präsent. Im Bundesstaat Uttar Pradeh, in dem Muslime rund die Hälfte der Bevölkerung stellen, hat die BJP 312 von insgesamt 403 Sitzen im örtlichen Parlament errungen. Die Muslimvertreter haben mit 25 Sitzen hingegen ihr bislang schlechtestes Ergebnis eingefahren.

(asianews 20.03.2017 gbs) 








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