2017-03-13 14:42:00

Syrien: Entsetzen über Missachtung der Menschenrechte


Hilfswerke sind erschüttert über die völlige Missachtung des humanitären Völkerrechts in Syrien. Das teilt das christliche Hilfswerk Diakonie Katastrophenhilfe anlässlich des nunmehr sechs Jahre andauernden kriegerischen Konflikts in Syrien mit. Besonders gravierend: Gerade Hilfsorganisationen seien immer wieder Ziel von Angriffen und Sabotage in dem Land. Michael Frischmuth ist Kontinentleiter für Asien bei der Diakonie Katastrophenhilfe und war vergangene Woche in Damaskus. Im Gespräch mit Radio Vatikan betont er, dass es nicht nur darum gehe, zu noch mehr Hilfe und Spenden für Syrien aufzurufen, sondern dass das Land jetzt den Wiederaufbau dringend nötig habe. „Unser Appell ist natürlich, dass ein dauerhafter Waffenstillstand herrschen muss. Es braucht einen Friedensplan, denn nur ein dauerhafter Frieden kann Syrien helfen.“

Die Lage vor Ort ist aber von Region zu Region sehr unterschiedlich, erläutert Frischmuth. Er ist seit vielen Jahren in vergleichbaren Regionen unterwegs, doch in Syrien sei die Sicherheitslage extrem kritisch. Viele Syrer seien auf externe Hilfe angewiesen, doch Hilfskonvois und vereinbarte Waffenruhen hätten es schwer. „Wir befinden uns im Krieg und auch eine Waffenruhe ist letztendlich ein weiteres kriegstaktisches Mittel; aber man darf auch nicht vergessen, dass trotz der sehr schwierigen Lage und der Zersplitterung der Konfliktparteien sehr viele Hilfe ankommt.“ Es komme tatsächlich „mehr Hilfe an, als man denkt,“ erklärt uns Frischmuth. „Wir arbeiten mit syrischen Partnerorganisationen und sehen, dass die Akzeptanz von allen Konfliktparteien groß sein muss, damit eine weitreichende Hilfe auch möglich ist.“

Seit sechs Jahren herrscht nun mittlerweile Kriegszustand in Syrien, doch die Lage ist weiterhin prekär. Warum dies so ist, darauf weiß auch der humanitäre Aktivist Frischmuth keine Antwort:

„Diese Frage müsste man Politikern und der UNO stellen. Wir als humanitäre Hilfsorganisation können natürlich keine politische Lösung liefern. Wir können die Menschen nur bestmöglich unterstützen und können hoffentlich auch dabei helfen, das Land wieder aufzubauen.“

 

(rv 13.03.2017 mg)








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