D: Woelki kritisiert Ungarns Vorgehen gegen Flüchtlinge

Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki kritisiert Ungarns Entscheidung, Flüchtlinge direkt an der Grenze festzusetzen. „Es kann doch nicht sein, dass wir Menschen, die vor Krieg und Terror zu uns nach Europa flüchten, jetzt erneut in Schiffscontainern mit Stacheldraht einsperren“, sagte Woelki am Rande der Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischöfe in Bensberg dem Kölner domradio. Ein solches Vorgehen verstoße gegen EU-Recht und auch gegen das Völkerrecht. Er habe nicht damit gerechnet, dass „so etwas Unmenschliches“ in Europa nach Not und Vertreibung im 2. Weltkrieg noch einmal passieren könne.

Das ungarische Parlament hat am Dienstag für die Internierung aller Flüchtlinge im Land gestimmt. Die Maßnahme wurde dank einer breiten Mehrheit der Abgeordneten in Budapest verabschiedet. Die Flüchtlinge sollen demnach die Unterkünfte in Grenznähe nicht verlassen dürfen, bis über ihr Asylverfahren endgültig entschieden ist.

 

(domradio 07.03.2017 gs)