2017-03-06 15:09:00

Papst-Exerzitien: Höre ich auf Gott oder auf mich selbst?


Frühmesse, Stundengebet und täglich zwei Meditationen: das ist das Programm der Fastenexerzitien für Papst und Kurie, die am Sonntagabend in Ariccia begonnen haben. Bei der ersten Meditation am Montag bat Exerzitienmeister Giulio Michelini die 74 Teilnehmer, über ihr Verhältnis zum Wort Gottes nachzudenken. Jesus habe seine Entscheidungen im Gebet getroffen, hob er hervor. „Auf welcher Grundlage schreite ich zur Unterscheidung? Folge ich Impulsen, lasse ich mich von der Gewohnheit tragen, stelle ich mich selbst und meinen Gewinn über das Reich Gottes? Höre ich auf die Stimme Gottes, der mit Demut spricht?“

Michelini konzentriert sich dann auf Petrus und die rabbinische Tradition. Gott, der Vater, habe nicht nur durch den Sohn gesprochen, sondern auch zum Sohn - durch Petrus, stelle Michelini seine Überlegung vor. Und als Fragen an die Exerzitienteilnehmer formulierte er: „Habe ich die Demut, Petrus zuzuhören? Haben wir die Demut, der eine dem anderen zuzuhören und dabei die Vorurteile wegzulassen oder die voreingenommenen Lesarten, die wir sicherlich haben? Achten wir darauf, zu erfassen, was Gott uns trotz unserer Verschlossenheit sagen will? Höre ich auf die Stimme der anderen, auch wenn sie schwach ist, oder höre ich nur meine eigene Stimme?“

Die Fastenexerzitien für Papst und Kurienspitzen dauern noch bis Freitag. Sie finden wie bereits seit 2013 im kirchlichen Gästehaus „Casa Divin Maestro" in Ariccia in den Albaner Bergen statt. Themen sind Leiden, Tod und Auferstehung von Jesus Christus nach dem Evangelium des Matthäus, Kapitel 26 bis 28. 

(rv 06.03.2017 gs)








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